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DOI: 10.1055/s-0040-1718088
Prospektive Studie über den Effekt der Hormonsubstitution mit GnRH-Analoga auf Leberverfettung und Leberfibrose, quantifiziert mittels nicht-invasiver transienter Elastographie, bei Patientinnen mit histologisch nachgewiesener Endometriose
Zielsetzung Die Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der verschiedene Therapieansätze angewendet werden können, darunter die medikamentöse Therapie mit GnRH-Analoga, die zu einer Östrogenenreduktion führen. Bei der vorliegenden Beobachtungsstudie wurden die Effekte der Hormonsubstitution mit GnRH-Analoga auf Leberverfettung und Leberfibrose bei Patientinnen mit Endometriose charakterisiert.
Patienten und Methoden Es wurden 40 Patientinnen rekrutiert, die neben der operativen Therapie eine hormonelle Therapie durchführten. In einem Zeitraum von sechs Monaten fanden insgesamt vier Follow up-Besuche in der Hochschulambulanz statt. Dabei erfolgte eine transiente Elastographie mit CAP-Messung, um die Leberverfettung (Controlled Attenuation Parameter, CAP) und Lebervernarbung (Lebersteifigkeit) zu quantifizieren, sowie eine Blutentnahme, um Leberfunktion und endokrine Parameter zu erfassen. Außerdem wurde ein Fragebogen zum allgemeinen Gesundheitszustand bewertet.
Es wurde die Hypothese überprüft, dass die hormonelle Behandlung die Entwicklung einer Steatosis hepatis modulieren kann.
Ergebnisse In einer Stichprobe von 13 Patientinnen konnte eine Zunahme der Leberverfettung bei sieben Patientinnen (53,8%) festgestellt werden. Des Weiteren konnte bei sechs Patientinnen (46,1%) eine Zunahme der Lebersteifigkeit beobachtet werden, wohingegen eine Verbesserung lediglich bei drei Patientinnen (23,1%) ermittelt werden konnte. Die Leberfunktionsparameter änderten sich nicht signifikant.
Zusammenfassung Die deskriptive Statistik der ersten Stichprobe weist zum jetzigen Zeitpunkt darauf hin, dass GnRH-Analoga im Rahmen der Therapie bei Endometriosepatientinnen prosteatogene und fibrogene Effekte bei suszeptiblen Patientinnen haben könnten. Die endogenen Faktoren für die variablen Effekte sind näher zu definieren.
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Interessenkonflikt
Es bestehen keine Interessenkonflikte.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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