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DOI: 10.1055/s-0040-1718169
Welchen Mehrwert bringt eine zusätzliche Bestimmung molekularpathologischer, immunhistochemischer Parameter zusätzlich zur konventionellen histopathologischen Evaluation des frühen Endometriumkarzinoms?
Zielsetzung Evaluation des potentiellen Stellenwertes immunhistochemisch (IHC) basierter Subklassifizierung von Endometriumkarzinomen (EC) im Vergleich zur konventionellen histopathologischen Bewertung auf die Risikostratifizierung.
Material/Methoden Retrospektive Analyse von 123 FIGO I/II-EC-Patientinnen, die zwischen 2015-2018 an den Kliniken Essen-Mitte behandelt wurden. Durch ergänzende Tumor IHC-Testung von p53 (p53wt versus p53mut) und L1CAM (< 10 % vs >10 %) konnten vier 4 Gruppen gebildet werden: A) konventionell low-risk: FIGO I + endometrioid G1/2; B) konventionell high-risk: FIGO I endometrioid + G3, FIGO II + G1/2/3, FIGO I/II non-endometrioid; C) molekularpathologisch low-risk: FIGO I/II + endometrioid + p53wt + L1CAM-; D) molekularpathologisch high-risk: FIGO I/II + endometrioid/non-endometrioid + mindestens ein Marker (L1CAM+ und/oder p53mut), FIGO I/II + non-endometrioid.
Ergebnisse Das mediane Alter der Gesamtgruppe betrug 62.9 Jahre(30-89). In 102 (82.9 %), 11 (8.9 %), 7(5.6 %) und 3(2.6 %) lag ein endometrioider, seröser, klarzelliger und anderer Histotyp vor. 58 (47.2 %), 30 (24.4 %) und 35 (28.4 %) zeigten eine G1, G2 und G3-Differenzierung. Bei den endometrioiden EC konnte in 15.6 % (n=16) eine p53mut und in 7.8 % (n=8) eine L1CAM-Überexpression nachgewiesen werden. Nach konventionellen/molekularpathologischen Kriterien wurden 65 %/69 % in low-risk und 35 %/31 % als high-risk gruppiert. Basierend auf molekularpathologischen Parametern resultierte eine Umgruppierung von neun konventionell low-risk-Patientinnen in die molekularpathologisch high-risk-Gruppe und von 23 konventionell high-risk-Patientinnen in molekularpathologisch low-risk.
Zusammenfassung Eine molekularpathologische Subklassifizierung des Endometriumkarzinoms könnte essentiell zur Personalisierung der adjuvanten Therapie beitragen. Unsere Arbeit zeigt mit nur zwei, im klinischen Alltag kostengünstig, flächendeckend sowie zeitnah implementierbaren Parametern, dass eine differenziertere Risikobewertung möglich ist. Prospektive Studien, wie z.B. PORTEC-4a, evaluieren den therapeutischen Stellenwert u.a. dieser Marker.
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Interessenkonflikt
Es bestehen keine Interessenkonflikte.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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