Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e205
DOI: 10.1055/s-0040-1718181
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie III

Die prophylaktische Nutzung der Hilotherapy® (gradgenaues Thermoheilverfahren) vermeidet die Entwicklung von schwerwiegender CIPN in der Chemotherapie

T Schaper
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
2   Internationale Senologie Initiative ISI e.V., Selbsthilfe, Düsseldorf, Deutschland
,
M Rezai
3   Europäisches Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
L Franzmann
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
B Groß
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
G Petruschke
3   Europäisches Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
M Darsow
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Gradgenaues Thermoheilverfahren (Hilotherapy®) verhindert, prophylaktisch eingesetzt, schwerwiegende Chemotherapie-induzierte- Polyneuropathien (CIPN).

    Methodik Von 130 Brustkrebspatienten wurden Daten zur prophylaktischen, kontinuierlichen Hand-Fußkühlung mittels des neuartigen Thermoheilverfahrens (Hilotherapy®) während der Chemotherapie ausgewertet. Das benutzte Gerät (ChemoCare Hilotherm) ist ausgestattet mit Hand-Fuß-Manschetten, befüllt mit demineralisiertem Wasser und erlaubt eine konstante, gradgenaue Kühlung.

    Patienten kühlten Hände und Füße prophylaktisch während jeder Taxan- haltigen Chemotherapie bei einer Temperatur von 10-12°C. Die Kühlung erfolgte 30 Minuten vor bis 60 Minuten nach der Chemotherapie.

    Nach jeder Chemotherapiebehandlung wurden Symptome der Polyneuropathie gemäß der CTCAE Kriterien erfasst; weitere Nachhaltigkeit der Wirkung durch Langzeit FollowUp erhoben (Patientenkontakte alle 3 Monate).

    Ergebnisse 130 Brustkrebspatienten beendeten ihre Chemotherapie unter prophylaktischer Hand-Fuß-Kühlung mittels Hilotherapy®.

    121 Patienten (93 %) entwickelten keine oder milde Symptome der CIPN (Grad 0-1).

    8 Patienten (6,8 %) gaben eine intermittierende Grad 2, 1 Patientin eine Grad 3 Toxizität an.

    Die Symptome waren reversibel.

    Dosisreduktionen, Therapieintervallverlängerungen oder Therapieabbrüche waren nicht notwendig.

    4 Monate nach letzter Chemotherapie waren 98 % der Patienten ohne limitierende Symptome (Grad ≤1), 2 Patientinnen zeigten noch eine intermittierende Grad 2 Symptomatik.

    Weitere Langzeitdaten bestätigen die anhaltenden Ergebnisse (>Monat 10)

    Zusammenfassung Die prophylaktische Hilotherapy® verhinderte bei 93 % der Patientinnen die Entwicklung limitierender Polyneuropathien (> Grad 1). Grad 2/3 Toxizitäten waren kurzzeitig und verlangten keine Therapieintervention.

    4 und 10 Monate nach Chemotherapiebehandlung sind 98 % Patientinnen ohne limitierende Symptome (Grad ≤ 1).

    Durch die Vermeidung der CIPN wurde die Verabreichung der zytotoxischen Chemotherapie in voller Dosierung gesichert (Prognoseverbesserung),

    darüberhinaus trägt die Vermeidung der Langzeitkomplikation maßgeblich zur Lebensqualitätssicherung unserer Patientinnen bei.


    #

    Interessenkonflikt

    Trudi Schaper: Vortragshonorare, Advisory Honorare, Reisekostenerstattungen, Beraterhonorare: Roche, Paxman, EAoS, HelioPharm, Novartis, NATUM, Maren Darsow: Vortrags- und Beraterhonorare, Reisekostenerstattungen: Roche Genomic Health, Novartis, Amgen, Alle anderen Autoren haben erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

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