Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2020; 48(06): 431
DOI: 10.1055/s-0040-1718491
Abstract
DVG

Der vorprogrammierte Wintertod: Analysen zur Wintersterblichkeit der Honigbienen in Deutschland

C Otten
DLR WO Fachzentrum für Bienen und Imkerei,, Mayen
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Deutschlandweit sterben in jedem Winter Honigbienenvölker in unterschiedlichem Umfang. Die Verlustrate schwankt im Beobachtungszeitraum ab dem Jahr 2002 bis heute zwischen 9 % (Winter 2013/14) und 28 % (Winter 2002/03).

    Methoden/Ergebnisse Über anonymisierte Online-Umfragen erfasst das Fachzentrum für Bienen und Imkerei (FBI) Mayen seit dem Winter 2002/03 bundesweit die Herbst- und Wintersterblichkeit von Bienenvölkern aus zuletzt mehr als 12000 Imketreibetrieben und ergänzend ausgewählte potenzielle Einflussfaktoren. Das Deutsche Bienenmonitoring (DeBiMo) liefert seit dem Winter 2004/05 auf der Basis von Feld- und Laboranalysen Daten zur Pathogenentwicklung, zur Belastung des Pollens mit Pflanzenschutzmitteln und u. a. zu imkerlichen Maßnahmen.

    Die Wintersterblichkeit wird wesentlich vom Parasitierungsgrad durch Varroa destructor und damit verbundene Virosen bestimmt. Indirekt wirken dabei imkerliche Maßnahmen und in nicht unerheblichem Maße Witterungsverläufe auf die Vitalität der Honigbienen und damit deren Überwinterungsfähigkeit.

    Diskussion/Fazit Beide Untersuchungsansätze liefern seit Jahren Belege für die Verantwortung und Einflüsse der Imker, wobei eine Optimierung der Behandlungsstrategien gegen Varroa negativen Witterungseinflüssen entgegenwirken kann. Langzeit-Monitoringsysteme liefern dabei wertvolle Informationen zum Verständnis der Zusammenhänge.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    04. Dezember 2020

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