Carter et al.
Smoking and Mortality – Beyond….
N Engl J Med 2015;
372: 631-640
Rauchen kann tödlich sein – das steht auf jeder Zigarettenschachtel. Doch offenbar sind noch nicht alle Krankheiten bekannt, bei deren Entwicklung Rauchen eine Rolle spielt. (Bildquelle: PhotoDisc)
Die im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie wertete die Daten aus fünf Kohortenstudien in den USA aus. Sie erfasste 421 378 Männer und 532 651 Frauen im Alter von 55 Jahren oder älter im Zeitraum von 2000 bis 2011.
Die Studie zeigte, dass Raucher ein zwei- bis dreimal so hohes Mortalitätsrisiko haben wie Personen, die niemals geraucht haben. Etwa 83 % der erhöhten Sterblichkeit ging auf typische Raucherkrankheiten zurück:
Ungefähr 17 % der erhöhten Sterblichkeit waren auf Ursachen zurückzuführen, die nicht als typische Raucherkrankheiten bekannt sind. Dazu gehörten:
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Nierenversagen (Relatives Risiko 2,0; 95 %-Konfidenzintervall 1,7–2,3)
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intestinale Ischämie (6,0 [4,5–8,1])
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hypertensive Herzkrankheit (2,4 [1,9–3,0])
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Infektionen (2,3 [2,0–2,7])
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Atemwegserkrankungen außer Pneumonie und Influenza, COPD und Lungenfibrose
(2,0 [1,6–2,4])
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Brustkrebs (1,3 [1,2–1,5])
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Prostatakrebs (1,4 [1,2–1,7])
Bei ehemaligen Rauchern reduzierte sich das relative Risiko für jede dieser Ursachen umso stärker, je länger das Rauchen zurück lag.
Ein nicht unerheblicher Anteil der erhöhten Mortalität bei Rauchern hing mit Erkrankungen zusammen, von denen bislang nicht bekannt war, dass sie durch Rauchen (mit-) verursacht werden. Diese Assoziationen sollten weiter untersucht werden und gegebenenfalls in Schätzungen zur Zahl der Todesopfer durch Rauchen einbezogen werden.