JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2015; 04(04): 148-149
DOI: 10.1055/s-0041-103689
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Publication Date:
06 August 2015 (online)

AUFGEWÄRMT

„Schlafsack“ statt Inkubator

Babywärmer kann Leben retten.

15 Millionen Babys kommen pro Jahr zu früh auf die Welt, vier Millionen von ihnen sterben, noch bevor sie einen Monat alt sind. Der häufigste Grund: Hypothermie – selbst in tropischen Entwicklungsländern ein wesentliches Problem. Frühchen verbrauchen viel Sauerstoff und wertvolle Energiereserven, um sich warm zu halten. Doch Inkubatoren, wie sie in Europa und den USA zum Einsatz kommen, sind teuer.

Darum haben Studenten der Stanford University in San Francisco jetzt den Babywärmer Embrace entwickelt. Er sieht aus wie ein kleiner Schlafsack, ist simpel in der Handhabung, leicht zu sterilisieren, wiederverwendbar – und funktioniert ohne Strom. Er kann für einige Stunden die Wärme speichern und zum Beispiel bei Transporten zum Einsatz kommen, wenn die Känguru-Haltung mit der Mutter nicht möglich ist. Damit konzentriert er sich auf die wesentliche Funktion eines Inkubators – das Warmhalten der Babys.

Gerade in Afrika werden Kinder oft zu Hause geboren, ohne ärztliche Betreuung. Der Babywärmer kann möglicherweise viele Babys vor dem Tod bewahren – und kostet mit rund 200 US-Dollar nur ein Hundertstel eines modernen Inkubators.

Quelle: Spiegel online