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DOI: 10.1055/s-0041-105910
Editorial
Publication History
Publication Date:
06 November 2015 (online)
Georg Haas, ein deutscher Arzt und Wissenschaftler, hat als erster 1924 eine extrakorporale „Blutwäsche“, wie er es nannte, mit Erfolg am Patienten durchgeführt.
Die Nieren sind die am stärksten durchbluteten Organe des Körpers. Wenn die Nieren es nicht mehr schaffen, die körpereigenen Stoffwechselendprodukte und körperfremden Substanzen herauszufiltern, den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren und verschiedene Hormone freizusetzen, die für die Blutbildung, den Blutdruck und den Knochenstoffwechsel bedeutsam sind, dann beginnt eine schleichende lebensbedrohliche Vergiftung des Körpers. Die Ursachen für ein akutes und chronisches Nierenversagen können vielfältig sein. Genauso vielfältig sind, dank des technischen Fortschritts, mittlerweile auch die Nierenersatzverfahren.
In dieser Ausgabe der intensiv widmen wir uns dem Schwerpunktthema Nierenersatzverfahren in der Pädiatrie – ein eher selten angewendetes Verfahren im Vergleich zur Erwachsenenintensivmedizin. Die Anwendung von Nierenersatzverfahren bei Kindern hat sich in den letzten Jahren jedoch deutlich erhöht.
Wir geben Ihnen eine Übersicht, bei welchen Indikationen es zur Anwendung eines Nierenersatzverfahrens bei Kindern kommt und welche Verfahren derzeit in der pädiatrischen Intensivmedizin die häufigste Anwendung finden. Darüber hinaus erhalten Sie Antworten auf folgende Fragen: Wann beginnt der ideale Zeitpunkt für eine Nierenersatztherapie? Welche Komplikationen können während der Behandlung auftreten und welchen Einfluss hat die richtige Wahl des Katheters auf den Erfolg der Behandlung?
Auch wenn die medizinischen Kenntnisse heute sehr umfassend und die entsprechende Technik weit vorangeschritten sind, gibt es Grenzen. Bei einer terminalen Niereninsuffizienz heißt der letzte Ausweg: Nierentransplantation. 2014 wurden in Deutschland 620 Nieren nach Lebendspende transplantiert. Die erste erfolgreiche Transplantation liegt gerade einmal 61 Jahre zurück. Sie gelang einem amerikanischen Arzt in Boston, der seinem schwer nierenerkrankten Zwillingsbruder seine Niere spendete.
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen!
Jenny Wortha-Hoyer