Schlüsselwörter
Pankreaskarzinom - Chemotherapie - Behandlung - Prophylaxe
Keywords
pancreatic cancer - chemotherapy - treatment - prophylaxis
-
Frühe Stadien: Nach Diagnose sollte eine zügige Operation mit dem
Ziel einer R0 intendierten Resektion erfolgen. Die Aufarbeitung des
Resektates erfolgt nach aktualisierten standardisierten Prozeduren. Nach
kurativ intendierter Operation zeigt eine 6-monatige adjuvante
Chemotherapie eine relevante Verbesserung der Kurationsrate. Ergebnisse
intensiverer postoperativer Therapiestrategien liegen bisher noch nicht
vor.
-
Lokal fortgeschrittene Stadien: Die lokale Strahlentherapie der
Primariusregion zeigt keinen Vorteil gegenüber einer palliativen
systemischen Therapie. Aufgrund der steigenden Effizienz kombinierter
Chemotherapien werden neoadjuvante/Konversions-Strategien unter
Einschluss der Strahlentherapie in kontrollierten Studien geprüft.
-
Palliative Systemtherapie: Bei inoperablen oder metastasierten
Stadien verlängert eine Chemotherapie das Überleben signifikant. Dabei
stehen mehrere nachgewiesenermaßen wirksame Erstlinientherapien mit
unterschiedlichem Toxizitätsprofil zur Verfügung, so dass dem
Allgemeinzustand der Patienten Rechnung getragen werden kann.
-
Zweitlinientherapie: Eine Zweitlinientherapie sollte Patienten mit
ausreichendem Allgemeinzustand in Abhängigkeit von der Art der
Erstlinientherapie angeboten werden. Es zeigt sich ein Überlebensvorteil
gegenüber der alleinigen besten supportiven Behandlung.
Stand der Dinge
Das Adenokarzinom des Pankreas ist eine der prognostisch ungünstigsten
Tumorentitäten. Die Prognose ist für die Mehrzahl der Patienten primär infaust. Dies
ist der Tatsache geschuldet, dass frühe Krankheitssymptome unspezifisch sind. Da
auch ausreichend sensitive Laborparameter fehlen, ist die Verdachtsdiagnose
„Pankreaskarzinom“ freizügig zu stellen und in die differenzialdiagnostische
Abklärung von Allgemeinsymptomen oder unklaren persistierenden Oberbauchbeschwerden
mit einzubeziehen [1]
[2]
[3].
Symptomorientierte Therapie | Gleichrangig neben der tumorspezifischen
Behandlung sollte von Diagnose an die symptomorientierte Therapie stehen, um Schmerz
und Kachexie frühzeitig zu behandeln, einen fortschreitenden Gewichtsverlust mit
Verschlechterung des Allgemeinzustandes zu verhindern und krankheitsspezifische
Komplikationen bereits präventiv zu therapieren [4]
[5]. Geeignete Maßnahmen, wie Sicherung des Galleabflusses
und der Magen-Darm-Passage oder die medikamentöse Thromboembolieprophylaxe, lassen
Komplikationen wie Verschlussikterus, Cholangitiden, Magenausgangs- bzw.
Duodenalobstruktionen sowie Thromboembolien vermeiden [6]
[7]. Bei mehr als zwei Drittel der Patienten
liegt bei Diagnosestellung ein lokal fortgeschrittenes inoperables oder
metastasiertes Stadium vor; in der Mehrzahl der Fälle ist hier eine palliative
Chemotherapie indiziert. Vor Einleitung einer spezifischen Therapie soll eine
zytologische oder histologische Sicherung der Diagnose „Adenokarzinom“ regelhaft
erfolgen (Abb.
[
1
]) [1].
Abb. 1 Behandlungsalgorithmus für Patienten mit Adenokarzinom des
Pankreas.
Frühe Stadien: Lokal resektable, nicht metastasierte Tumore
Frühe Stadien: Lokal resektable, nicht metastasierte Tumore
Tumorresektion | Die chirurgische Resektion bietet aktuell die einzig kurative
Prognose. Ziel ist eine komplette Tumorentfernung im Gesunden (R0) mit Resektion von
regionären Lymphknoten (mindestens 10!). Eine erweiterte Lymphadenektomie wird nicht
empfohlen. Ein Update der S3-Leitlinien zum Pankreaskarzinom hat das Konzept des
zirkumferenziellen Resektionsrandes (CRM) analog zum Rektumkarzinom übernommen [1]:
-
R1-Stadium: mikroskopisch nachweisbare Tumorzellen am definierten
Resektionsrand
-
R0-„wide“-Stadium: Abstand des Tumors zum Resektionsrand ≥ 1 mm
-
CRM-positiv, bzw. R0-„narrow“: Abstand des Tumors zum
Resektionsrand < 1 mm
Die präoperative Bildgebung lässt oft keine eindeutige Festlegung einer
Resektabilität zu, meist aufgrund des fraglichen Ausmaßes der Infiltration der
beteiligten Arterien. International setzt sich zunehmend auch eine Definition für
borderline-resektable lokal fortgeschrittene Pankreaskarzinome durch. Hier ist es
sinnvoll, bezüglich der Operabilität eine Zweitmeinung in einem „High
Volume“-Referenzzentrum für Pankreaschirurgie einzuholen.
Adjuvante Chemotherapie | Trotz einer primär erfolgreichen R0-Resektion ist
die Prognose ernst: Ein Krankheitsrezidiv innerhalb der nächsten 2 Jahre ist sehr
wahrscheinlich. Eine adjuvante Chemotherapie mit Gemcitabin kann die Prognose
signifikant verbessern. Bei Unverträglichkeit von Gemcitabin ist das
5-FU-Bolusschema als Alternative zu empfehlen [14]
[15]. Für die Wirksamkeit sind die 6-monatige Dauer sowie
die Dosisintensität, weniger ein früher Therapiebeginn wesentlich. Vor Beginn ist
eine aussagekräftige Schnittbildgebung (z. B. CT-Thorax / Abdomen) zu fordern, um
ein frühes postoperatives Rezidiv auszuschließen.
Aufbauend auf der Verdoppelung des 5-Jahresüberlebens durch die adjuvante
Chemotherapie wird gegenwärtig untersucht, ob sich die verbesserte Wirksamkeit
intensiverer Therapieschemata aus der palliativen auf die adjuvante Therapie
übertragen lässt. Dabei wird Gemcitabin im Standardarm mit
Nab-Paclitaxel + Gemcitabin, FOLFIRINOX (5-FU, Folinsäure, Irinotecan, Oxaliplatin)
bzw. Capecitabin + Gemcitabin verglichen.
Auch trotz einer primär erfolgreichen R0-Resektion ist das Risiko für ein Rezidiv
innerhalb der nächsten 2 Jahre hoch. Eine 6-monatige adjuvante Chemotherapie
verbessert das Überleben signifikant.
Lokal fortgeschrittene Stadien
Lokal fortgeschrittene Stadien
Lokal inoperable, nicht metastasierte Tumore | Patienten mit lokal
fortgeschrittenen, irresektablen, aber nicht metastasierten Pankreaskarzinomen
unterscheiden sich im spontanen Verlauf ebenso wie unter Therapie von Patienten mit
metastasierten Tumorstadien. Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass die
molekularen Veränderungen heterogen sind. Der generelle Einsatz der Strahlentherapie
muss als weitgehend unwirksam eingeordnet werden; nicht zuletzt weil bei vielen
dieser Patienten bereits eine subklinisch metastasierte Situation vorliegt.
Insbesondere nach gutem Ansprechen auf die primär durchzuführende systemische
Therapie wird dennoch und mit nachvollziehbarer Rationale die Rolle der
Strahlentherapie in multimodalen Therapiekonzepten, insbesondere zur neoadjuvanten
Therapie bei primär nicht, oder nur borderline-resektablem Pankreaskarzinom geprüft.
Der Einsatz derartiger Therapiekonzepte im Rahmen der Versorgungsmedizin muss
kritisch hinterfragt werden, zudem auch in Deutschland mehrere Studienkonzepte zur
Verfügung stehen, die diese Fragestellung sinnvoll untersuchen.
Palliative Systemtherapie
Palliative Systemtherapie
Trotz der bei fortgeschrittener Erkrankung infausten Prognose ist kein
therapeutischer Nihilismus angezeigt. Eine individualisierte Therapie kann
krankheitsbedingte Symptome verzögern und das Überleben verlängern.
Erstlinientherapie | Prospektive randomisierte Studien der letzten zwei
Dekaden, welche die Gemcitabin-Standardtherapie mit Chemotherapie-Kombinationen,
zielgerichteten Therapeutika oder deren Kombinationen mit Gemcitabin untersucht
haben, sind ohne wesentlichen Behandlungsfortschritt geblieben. In den letzten 5
Jahren wurde jedoch zweifelsfrei nachgewiesen, dass intensivere
Chemotherapiestrategien bei dafür geeigneten Patienten zu einem signifikanten, und
klinisch relevanten Überlebensvorteil bei erhaltener bzw. verbesserter
Lebensqualität führen (Tab.
[
1
]).
Tab. 1
Studienlage zu den verfügbaren evidenzbasierten palliativen
Chemotherapien.
|
Conroy
[10]
|
Von Hoff
[9]
|
Moore
[8]
|
Medianes Alter
|
61 [25–75] Jahre
|
63 [27–88] Jahre
|
64 [36–92]
|
Performance-Status
|
0 /1 (ECOG)
|
≥ 70 (KPS)
|
0 /1 /2 (ECOG)
|
Bilirubin
|
≤ 1,5 mg/dl
|
≤ 1 mg/dl
|
< 2 x ULN
|
DHC-Stent
|
16 %
|
17 %
|
k.a.
|
Chemotherapie
|
Gem
|
FOLFIRINOX
|
Gem
|
Nab-Paclitaxel + Gem
|
Gem + Placebo
|
Gem + Erlotinib
|
Dosisintensität (%)
|
100 %
|
82 %, 81 %, 78 %
|
85 %
|
81 %, 75 %
|
k. A.
|
k. A.
|
Ansprechrate
|
9,4 %
|
31,6 %
|
8 %
|
29 %
|
8 %
|
8,6 %
|
mPFS (Monate)
|
3,3
|
6,4
|
3,7
|
5,5
|
3,6
|
3,8
|
Hazard Ratio (95 %-KI)
|
0,47 (0,37–0,59)
|
0,69 (0,58–0,82)
|
0,77 (0,64–0,92)
|
mOS (Monate)
|
6,8
|
11,1
|
6,7
|
8,5
|
5,9
|
6,2
|
Hazard Ratio (95 %-KI)
|
0,57 (0,45–0,73)
|
0,72 (0,62–0,84)
|
0,82 (0,69–0,99)
|
Neutropenie ≥ 3°
|
19 %
|
46 %
|
27 %
|
38 %
|
29 %
|
24 %
|
Polyneuropathie ≥ 3°
|
0 %
|
9 %
|
< 1 %
|
17 %
|
k.a
|
k.a.
|
Fatigue ≥ 3°
|
14,2 %
|
23,2 %
|
7 %
|
17 %
|
15 %
|
15 %
|
Diarrhoe ≥ 3°
|
1 %
|
12 %
|
1 %
|
6 %
|
2 %
|
6 %
|
ECOG = Eastern Cooperative Oncology Group; KPS = Karnofsky Performance
Status; DHC = Ductus hepaticus communis; Gem = Gemcitabin; mPFS = medianes
progressionsfreies Überleben; mOS = medianes Gesamtüberleben.
Nach einer ersten positiven Studie mit Gemcitabin + Erlotinib [8], ergab sich für die Kombination aus Nab-Paclitaxel + Gemcitabin ein
verbessertes medianes Gesamtüberleben von 6,7 auf 8,2 Monate. Dabei traten vermehrt
Hämatotoxizität, Fatigue und reversible sensorische Polyneuropathien auf [9]. Die Gemcitabin-freie Kombination FOLFIRINOX zeigte im
Vergleich zur Gemcitabin-Monotherapie eine bessere mediane Überlebenszeit (6,8 vs.
11,1 Monate) mit vermehrter Hämatotoxizität, Diarrhoe und Oxaliplatin-assoziierter
(meist nur partieller oder nicht reversibler) Polyneuropathie [10]. Diese beiden neuen Therapieprotokolle sind geeignet für Patienten in
gutem bis sehr gutem Allgemeinzustand, einem geringen Risiko für Cholangitiden und
anderen infektiösen, Neutropenie-bedingten Komplikationen.
Aktuelle Daten aus zwei deutschen Patientenregistern (ONKOReg, TPK) zeigen, dass
diese evidenzbasierten neuen Therapiestrategien in die Versorgungswirklichkeit
integriert werden und die Effektivitätsdaten der Zulassungsstudien bestätigen. So
wurden bei etwa 60 % der Patienten FOLFIRINOX (~ 20 %) bzw. Nab-Paclitaxel (~ 40 %)
und in etwa 35 % die meist besser verträgliche Gemcitabin-Monotherapie durchgeführt
[11]
[12].
Dauer der Erstlinientherapie | Bei gutem bzw. befriedigendem
Therapieansprechen und vertretbarer Toxizität nach mehrmonatiger Therapie besteht
kein Konsens über die Intensität und Dauer einer Therapiefortführung. Die unter
FOLFIRINOX regelhaft auftretende Oxaliplatin-assoziierte Polyneuropathie limitiert
die Dauer in aller Regel auf 6 bis 12 Anwendungen (d. h. 3–6 Monate). Ob in dieser
Situation – Therapieansprechen bei vertretbarer Gesamttoxizität, aber klinisch
relevant werdender Polyneuropathie – die Therapie insgesamt pausiert oder auf ein
reduziertes FOLFIRI-Schema umgestellt werden sollte, ist nicht ausreichend geklärt.
Wir versuchen in individueller Abstimmung mit dem Patienten, dem Therapieziel und
den Parametern des Tumorverhaltens (tumorassoziierte Symptome, CA-19–9, Staging)
eine individuelle Entscheidung zu treffen. Bei der Mehrzahl der von uns betreuten
Patienten wird die Chemotherapie ohne Oxaliplatin bis zum Progress fortgeführt und
das Therapieintervall mitunter von 14 auf 21 Tage gestreckt. Die bei
Nab-Paclitaxel / Gemcitabin beobachteten Polyneuropathien sind beim Pausieren von
Nab-Paclitaxel in aller Regel innerhalb weniger Wochen weitestgehend reversibel.
Daher wird hier zunächst eine Fortführung als Gemcitabin-Monotherapie und abhängig
vom weiteren Tumorverlauf eine intensivierende Hinzunahme von Nab-Paclitaxel nach
Abklingen der Polyneuropathie von uns empfohlen.
Die bei intensiveren Therapieprotokollen (FOLFIRINOX, Nab-Paclitaxel / Gemcitabin)
beobachtete Tumoransprechrate von über 20 % (31,6 % bzw. 29 %) macht bei
symptomatischen Patienten eine rasche und längerfristige Symptomverbesserung
wahrscheinlich. Darüber hinaus lässt sich bei einigen Patienten mit gutem
Therapieansprechen eine sekundäre Operabilität erhoffen.
Zur palliativen Erstlinienstrategie stehen mehrere evidenzbasierte
Therapieprotokolle zur Verfügung, die im Rahmen einer individuellen
Nutzen- / Risikoabwägung in Betracht gezogen und mit den Patienten – ebenso wie
die offenen Studienkonzepte – diskutiert werden sollten.
Zweitlinientherapie
Für Patienten mit progredienter Erkrankung gibt es mehrere Optionen einer
Zweitlinientherapie. Bei der Wahl des Therapieschemas sind der Allgemeinzustand, die
tumorassoziierten Symptome sowie die Tolerabilität / Toxizität der
Erstlinientherapie zu berücksichtigen. Für die neueren, intensiveren
Kombinations-Erstlinientherapien gibt es keine ausreichend abgesicherte Studienlage
zur optimalen Zweitlinientherapie. Das von uns etablierte OFF-Protokoll aus
Oxaliplatin und 5-FU-Folinsäure hat sich jedoch als wirksam nach
Gemcitabin-Monotherapie erwiesen [13] und im klinischen
Alltag bewährt [11]
[12]:
-
medianes Überleben im Vergleich zu „Best Supportive Care“ 4,8 vs. 2,3 Monate
(HR 0,45; p = 0,008) ;
-
medianes Überleben 5,9 vs. 3,3 Monate (HR 0,66; p = 0,01) im Vergleich zu
einer Chemotherapie aus 5-FU und Folinsäure.
Die im Vergleich zur FOLFOX-Therapie (Folinsäure, 5-FU, Oxaliplatin; Schema beim
kolorektalen Karzinom) reduzierte Therapieintensität ist für die
Therapiedurchführbarkeit sowie die Lebensqualität von wesentlicher Bedeutung.
Zukünftig könnte das nanoliposomale Irinotecan in Kombination mit 5-FU-Folinsäure
eine Alternative sein. In einer Phase-III-Studie verbesserte sich nach
Gemcitabin-Vortherapie das mediane Gesamtüberleben im Vergleich zu 5-FU-Folinsäure
signifikant (6,1 vs. 4,2 Monaten; HR 0,67; p = 0,012).
Nach FOLFIRINOX kann in Abhängigkeit von der Therapiefähigkeit eine Kombination von
Gemcitabin + Nab-Paclitaxel oder eine Gemcitabin-Monotherapie in Betracht gezogen
werden. Nach Nab-Paclitaxel + Gemcitabin wird den Patienten eine intensive Therapie
wie FOLFIRINOX in aller Regel nicht zugemutet werden können; das OFF-Schema ist hier
oftmals durchführbar und erwägenswert.
Nachdem bereits die den Empfehlung einer Zweitlinientherapie zugrundeliegenden
Evidenzen deutlich limitiert sind, ergibt sich entsprechend keine studiengemäß
abgesicherte Empfehlung für eine konkrete Drittlinientherapie. Sie wird jedoch bei
5–10 % der Patienten durchgeführt [11]
[12]. Bei ausreichendem Allgemeinzustand sollte den
Patienten möglichst die Teilnahme an Phase-I- oder Phase-II-Studienkonzepten
eröffnet werden.
Nach einer Gemcitabintherapie hat sich das OFF-Schema etabliert. Bei
Krankheitsprogression unter einer FOLFIRINOX-Behandlung kommt eine
Gemcitabin-Monotherapie oder Gemcitabin + Nab-Paclitaxel in Betracht.
Individualisierte Therapie im fortgeschrittenen Tumorstadium | Der unter
Therapie individuell unterschiedliche Krankheitsverlauf eröffnet für die
selektierten Patienten diverse Behandlungsoptionen. Dies betrifft den Einsatz der
Strahlentherapie bei stabilen Patienten mit fortbestehender lokaler inoperabler
Erkrankung ohne Metastasierung, den Einsatz von chirurgisch
Resektionsverfahren / Brachytherapie bei Oligometastasierung sowie die selektive
interstitielle Radiotherapie bei führend diffuser Lebermetastasierung. Um mit
Patienten die in Betracht kommenden – in dieser Tumorentität nicht
evidenzgesicherten – Therapieoptionen fundiert diskutieren zu können, ist die
Evaluation des individuellen Krankheitsverlaufs im interdisziplinären Tumorboard mit
Kollegen sinnvoll und wünschenswert, die über praktische Erfahrung mit sämtlichen
z. T. konkurrierenden Verfahren verfügen – eine großzügige Zweitmeinungsvorstellung
in den wenigen großen deutschen Therapiezentren ist daher sinnvoll.
Je nach Krankheitsverlauf bieten sich verschiedene Therapieoptionen an. Sie
sollten im Tumorboard besprochen und individuell mit dem Patienten abgestimmt
werden.