Der Klinikarzt 2015; 44(11): 573
DOI: 10.1055/s-0041-108905
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Psoriasis-Arthritis – Mit Ustekinumab der Enthesitis erfolgreich begegnen

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Publication Date:
17 November 2015 (online)

 
 

Die Enthesitis bildet im Formenkreis der Spondyloarthritiden (SpA) – wie beispielsweise der Psoriasis-Arthritis (PsA) – eine zentrale Begleitmanifestation, die die Krankheitslast von Patienten zusätzlich erhöht. Daher stand die Enthesitis als eine Begleitmanifestation der PsA, ihre Pathogenese, Prävalenz, Diagnose und wirksame Therapien im Fokus des Janssen-Symposiums anlässlich des 43. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).

Prof. McGonagle, Professor für investigative Rheumatologie an der University of Leeds, Großbritannien, wies sehr eindrücklich auf die hohe Bedeutung der Enthesitis im Rahmen arthritischer Erkrankungen hin. Sowohl experimentell als auch empirisch gewonnene Daten deuten auf eine wichtige Rolle von IL-23 in der Pathogenese der Enthesitis hin. Bei in-vitro-Versuchen beispielsweise zeigte sich eine direkte Reaktion von Enthesen-Gewebe auf IL-23 innerhalb weniger Stunden, als Hinweis auf einen direkten Zusammenhang zwischen IL-23 und der Enthesitis [ 3 ]. Beim in-vivo-Mausmodell konnte ebenfalls gezeigt werden, dass eine IL-23-Überexpression an der Entwicklung von Enthesitis und enthesalen Knochenneubildungen bei SpA maßgeblich beteiligt ist [ 2 ]. Aus diesen Gründen wird IL-23-blockierenden Substanzen bei PsA das Potenzial zugesprochen, sowohl die Entzündung als auch die veränderte Knochen-neubildung zu hemmen [ 2 ]. Die Wirksamkeit einer IL-23-Inhibition mit Ustekinumab (Stelara®) wurde in randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studien bei Enthesitis im Rahmen einer PsA belegt [ 3 ], [ 4 ] und in einer systematischen Übersicht der GRAPPA Enthesitis Working Group (GRAPPA: Group for Research and Assessment of Psoriasis and Psoriatic Arthritis) bestätigt [ 5 ].

Bildgebung bei Enthesitis – das diagnostische Mittel

Prof. Ostendorf, Leiter der Arbeitsgruppe Bildgebung (wie z. B. Ultraschall und MRT) in der Rheumatologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, setzte den Fokus auf die Bildgebung bei Enthesitis als das diagnostische Mittel. Da 30–50 % der PsA-Patienten eine Enthesitis ausbilden und diese häufig das Erstsymptom darstellt, darf der Befund nicht übersehen werden, zumal die hohe Prävalenz der Enthesitis (Vorkommen bei ca. 120 000–200 000 Patienten mit PsA) von Bedeutung ist. Um dieser hohen Relevanz Rechnung zu tragen, sei die Enthesitis seit 2006 auch als Teil der Klassifikationskriterien der PsA und seit 2009 ebenso der ASAS-Klassifikationskriterien für die axiale Spondyloarthritis aufgenommen worden [ 6 ], [ 7 ].

Ein wesentliches Problem sei, dass Patienten mit einer diagnostizierten Plaque-Psoriasis (Pso) oft erst viele Jahre, nachdem bereits Gelenk- und Wirbelsäulensymptome aufgetreten sind, auch die Diagnose einer PsA erhalten. Problematisch ist auch, dass innerhalb von 2 Jahren nach Beginn der PsA bereits 47 % der Patienten eine Erosion im konventionellen Röntgenbild aufweisen [ 8 ]. Das Gelenk würde also – bei fehlender Behandlung – zerstört. Der behandelnde Arzt sei hier gefragt, eine Enthesitis zu erkennen, die häufig ein frühes Anzeichen für eine PsA sei.


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Ustekinumab wirksam bei PsA-Patienten mit der Begleitmanifestation Enthesitis

Prof. Martin Rudwaleit, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie am Klinikum Bielefeld Rosenhöhe, bezeichnete die Enthesitis als typisches Kennzeichen der PsA. Dass die Enthesitis gerade bei PsA sehr häufig auftritt, untermauerten laut Rudwaleit die Baseline-Daten der Phase-III-Studie PSUMMIT 1 zu Ustekinumab, in der bei Studienbeginn in den 3 Studienarmen jeweils zirka 70–75 % der Teilnehmer davon betroffen waren [ 3 ].

Basistherapien mit DMARDs seien für die Therapie der Enthesitis nicht wirksam, so der Rheumatologe, NSAR nur mäßig. „Ab 2002 mit der Einführung der ersten Biologika gab es hier eine positive Wende.“ In placebokontrollierten Studien hätte sich inzwischen unter anderem Ustekinumab bewährt. Ergebnisse aus PSUMMIT 1 zeigen eine 87–100 %ige mediane Verbesserung gegenüber Baseline in Woche 100 gemessen anhand des für PsA modifizierten Maastricht ankylosing spondylitis enthesitis Score (MASES) [ 9 ].

Quelle: Presseinformation von Janssen-Cilag GmbH.


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