Pneumologie 2016; 70(01): 12
DOI: 10.1055/s-0041-111404
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

COPD – Helicobacter pylori mit reduzierter Lungenfunktion assoziiert

Contributor(s):
Vanessa Keinert

Thorax 2015;
70: 923-929
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Publication History

Publication Date:
20 January 2016 (online)

 

    Weltweit sterben jedes Jahr 3 Mio. Menschen an den Folgen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Systemische Infektionen spielen möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung und Progression der Erkrankung. Insbesondere eine H. pylori-Infektion kann den Verlauf der COPD negativ beeinflussen.
    Thorax 2015; 70: 923–929

    Für die Studie testete das Forscherteam um M. A. Sze aus Kanada und den USA 4765 Patienten mit milder bis moderater COPD auf Seropositivität oder -negativität für H. pylori. Anschließend wurde über einen Zeitraum von 11 Jahren die Beziehung zum forcierten expiratorischen Volumen (FEV1), zur FEV1-Abnahmerate und zur Mortalität untersucht.

    Etwa 18 % der Patienten waren seropositiv für H. pylori. Diese Probanden hatten bei jeder Untersuchung niedrigere FEV1-Werte als die seronegativen Patienten (p = 0,00012). Studienteilnehmer mit H. pylori-Infektion waren zudem im Durchschnitt 1,2 cm kleiner (p = 0,0015). Wurde der FEV1% (FEV1/FVC) verwendet, konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer H. pylori-Seropositivität und dem FEV1 festgestellt werden (p = 0,45). Die FEV1-Abnahmerate unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen.

    H. pylori-seropositive Patienten hatten höhere Werte des C-reaktiven Proteins als seronegative Probanden (p = 0,012). Dasselbe galt für die kardiovaskuläre Mortalität (Relatives Risiko 1,61; p = 0,05). Hinsichtlich der Gesamt- oder der lungenspezifischen Mortalität unterschieden sich die beiden Gruppen nicht.

    Fazit

    Eine H. pylori-Infektion beeinflusst wahrscheinlich das Lungenwachstum in einer frühen Lebensphase, folgern die Autoren. Weiterhin könnte die Infektion bei einigen COPD-Patienten zu einer chronischen systemischen Entzündung und einem höheren kardiovaskulären Risiko beitragen.


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