Rofo 2021; 193(S 01): S9
DOI: 10.1055/s-0041-1723151
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik

Akute peripartale Kardiomyopathie: Diagnostische und prognostische Wertigkeit der kardialen MRT

A Isaak
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
T Ayub
2   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Bonn
,
W Merz
2   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Bonn
,
A Faron
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
C Endler
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
A Sprinkart
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
C Pieper
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
D Kuetting
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
D Dabir
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
U Attenberger
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
S Zimmer
3   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik und Poliklinik II – Kardiologie, Bonn
,
U Becher
3   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik und Poliklinik II – Kardiologie, Bonn
,
J Luetkens
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Evaluation des Ausmaßes kardialer Veränderungen und der diagnostischen und prognostischen Wertigkeit der kardialen MRT bei Patienten mit einer akuten peripartalen Kardiomyopathie (PPCM).

    Material und Methoden Patienten mit einer PPCM in der akuten Phase der Erkrankung (n = 17) und gesunde Kontrollen (n = 15) wurden retrospektiv analysiert. Mittels kardialer MRT wurden funktionelle (linksventrikuläre Ejektionsfraktion [LVEF], globaler longitudinaler und circumferentieller Strain [GLS; GCS]) und strukturelle (Ödem und Late Gadolinium Enhancement [LGE]) Myokardparameter erhoben. Quantitative Parameter (T1- und T2-Relaxationszeit [T1; T2]) waren bei 8 Patienten verfügbar. Echokardiographische Follow-ups wurden zum Monitoring der LVEF durchgeführt. Eine vollständige Erholung wurde als LVEF ≥ 50% definiert. Die Überlebensanalyse wurde mittels Kaplan-Meier-Methode und Cox-Regression durchgeführt.

    Ergebnisse Patienten mit einer akuten PPCM zeigten eine biventrikuläre systolische Dysfunktion, linksventrikuläre Dilatation sowie reduzierte Strain-Parameter. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten sich erhöhte Parameter des diffusen Myokardödems (T2-Signalintensitäts-Ratio: 2,10 ± 0,34 vs. 1,58 ± 0,21, P < 0,001; T1: 1070 ± 51 ms vs. 980 ± 28 ms, P = 0,001; T2: 63 ± 5 ms vs. 53 ± 2 ms, P < 0,001). 10 Patienten (59%) zeigten ein visuelles Myokardödem. 2 Patienten (12%) zeigten LGE-Läsionen. Die meisten Patienten (13/17, 76%) zeigten eine vollständige LVEF-Erholung. Das Fehlen eines visuellen Myokardödems und initial reduzierte Strain-Parameter waren mit einer verzögerten LVEF-Erholung assoziiert. Der GLS wurde als unabhängiger prognostischer Faktor hinsichtlich der LVEF-Erholung identifiziert.

    Schlussfolgerungen Neben einer biventrikulären systolischen Dysfunktion und LV Dilatation scheint ein diffuses Myokardödem eine strukturelle Komponente der PPCM in der akuten Phase zu sein. Reduzierte Strain-Parameter und das Fehlen eines visuellen Myokardödems (als Zeichen eines potenziell irreversiblen Prozesses) waren mit einer verzögerten LVEF-Erholung assoziiert.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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