Rofo 2021; 193(S 01): S12-S13
DOI: 10.1055/s-0041-1723163
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie

Mechanische Thrombektomie bei akutem Verschluss des M2-Segments der Arteria cerebri media

V Ivan
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Rubbert
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Caspers
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
B Turowski
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Kaschner
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Gliem
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie, Düsseldorf
,
J Lee
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie, Düsseldorf
,
S Jander
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Die endovaskuläre Thrombektomie (EVT) ist ein etabliertes Verfahren bei Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall aufgrund eines Verschlusses des M1-Segments der Arteria cerebri media. Der Erfolg der Thrombektomie in weiter distal gelegenen Media-Segmenten ist hingegen noch nicht ausreichend untersucht.

    Material und Methoden Eingeschlossen wurden Patienten mit M2-Verschlüssen, die im hiesigen Institut von 2012 – 2017 mittels EVT behandelt wurden (n = 57). Die Patienten wurden nach Verschlusslokalisation gruppiert (Kohorte A: n = 14: nur Beteiligung der Zentralregion; B: n = 24: Beteiligung der Zentral- und Frontalregion; C: n = 19: Beteiligung der Parietal-, Okzipital- und/oder Temporalregion). Die Reperfusionsrate (Thrombolyse-In-Cerebral-Infarkt TICI), das frühe klinische Ergebnis bei Entlassung (modifizierte Rankin-Skala mRS) und die Komplikationsrate (Blutung, neue Embolie) wurden erfasst.

    Ergebnisse Bei 49 Patienten (86,0%) konnte eine erfolgreiche Reperfusion (TICI 2b-3) erzielt werden. Ein günstiges frühes klinisches Ergebnis (mRS0 – 2) wurde bei n = 19 (37,7%) nachgewiesen. Im Vergleich zu dem Aufnahmescore verbesserte sich der mRS Score bei Entlassung signifikant (Aufnahme Median 5 vs. Entlassung Median 4, p < 0,001). Das klinische Ergebnis war bei Patienten mit besserer Reperfusion günstiger (TICI 2b-3: mittlere mRS3 ± 1,7 vs. TICI 0 – 2a: mittlere mRS4,4 ± 1,4, p = 0,037). Sechs (10,5%) Patienten erlitten während des Krankenhausaufenthalts eine symptomatische, intrakranielle Blutung. Vier Patienten starben (7,0%). Hinsichtlich der Gefäßbeteiligung wurden keine signifikanten Unterschiede im frühen klinischen Ergebnis (mRS ≤ 2: Kohorte A 42,9%, B 50,0%, C16,7%, p = 0,4) und in der Komplikationsrate festgestellt.

    Schlussfolgerungen Die EVT ist für Patienten mit akutem M2-Verschluss ein sicheres Verfahren und führt zu signifikanter klinischer Verbesserung bei Krankenhausentlassung. Hinsichtlich der Lokalisation des M2-Verschlusses wurden keine signifikanten Unterschiede in Outcome und Komplikationsrate festgestellt.


    #

    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

    © 2021. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany