Rofo 2021; 193(S 01): S14
DOI: 10.1055/s-0041-1723168
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie

Simultane oder sequentielle Pfortader- und Lebervenen-Embolisation versus alleinige Pfortaderembolisation vor Leberresektion

M Masthoff
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Translational Research Imaging Center, Münster
,
S Katou
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Münster
,
M Köhler
3   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
P Schindler
3   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
W Heindel
3   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
A Pascher
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Münster
,
B Struecker
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Münster
,
H Morgül
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Münster
,
M Wildgruber
4   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Evaluation der Sicherheit und Effektivität der future remnant liver (FRL) Hypertrophieinduktion vor Leberresektion durch eine simultane Pfortader- und Lebervenenembolisation (PHVE) oder sequentielle Lebervenenembolisation (HVE) im Vergleich zur alleinigen Pfortaderembolisation (PVE).

    Material und Methoden Alle Patienten mit PVE, PHVE oder HVE zwischen 2018 und 2020 wurden in dieser retrospektiven single center Studie eingeschlossen. FRLV, standardisiertes FRLV (sFRLV) und sFRLV Wachstumsrate pro Tag sowie die Laborwerte wurden vor und nach entsprechender Embolisation zur Hypertrophieinduktion vor geplanter Leberresektion analysiert.

    Ergebnisse 36 Patienten (f = 15, m = 21; Median: 64.5 Jahre) wurden eingeschlossen; 16 Patienten erhielten eine PHVE und 20 Patienten eine PVE (4 davon eine sequentielle HVE). Eine signifikante FRLV-Zunahme wurde mit der PVE und der PHVE erzielt (p < 0.0001). Die sFRLV Wachstumsrate zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen PHVE (2.2 ± 1.2%/d) und PVE (2.2 ± 1.7%/d, p = 0.94). Während 6 im Rahmen der PHVE eine linksseitige Pfortaderthrombose im Verlauf zeigten, war dies nur bei 1 Patienten unter PVE der Fall. Die sequentielle HVE zeigte eine deutliche sFRLV Wachstumsrate von immerhin 1.42 ± 0.45%/d.

    Schlussfolgerungen Die PHVE führt effektiv zu einer Hypertrophie der FRL, die Wachstumsrate ist jedoch vergleichbar zur PVE. Die sequentielle HVE induziert eine zusätzliche Hypertrophie nach insuffizienter PVE. Unter Berücksichtigung einer womöglich höheren Thromboserate nach PHVE im Vergleich zur alleinigen PVE, sollte die PVE bei moderatem FRL-Ausgangsvolumen bevorzugt werden, mit der Option zu einer sequentiellen HVE bei insuffizienter PVE.


    #

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. Mai 2021

    © 2021. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany