Rofo 2021; 193(S 01): S16
DOI: 10.1055/s-0041-1723174
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie

Vergleich von Sicherheit, Effektivität und klinischem Langzeitergebnis der endovaskulären Thrombektomie von M1- und M2-Verschlüssen

D Weiss
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Caspers
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Rubbert
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
V Ivan
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
B Turowski
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Gliem
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie, Düsseldorf
,
S Jander
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie, Düsseldorf
,
J Lee
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Neurologie, Düsseldorf
,
M Kaschner
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Die mechanische Thrombektomie (MT) bei Verschlüssen des M1-Segmentes der A. cerebri media (MCA) ist ein etabliertes Verfahren. Im Gegensatz dazu ist die MT bei Verschlüssen im M2-Segment, insbesondere bei distalen Verschlüssen, noch nicht ausreichend evaluiert. Ziel dieser Studie ist es, relevante Parameter für das klinische Ergebnis von Patienten nach MT sowie die Effektivität und die Sicherheit des Verfahrens im Vergleich zwischen M1- und M2-Verschlüssen zu analysieren.

    Material und Methoden 174 Patienten, die mittels MT bei einem akuten Verschluss des M1- oder M2-Segments der MCA behandelt wurden, wurden prospektiv untersucht. Gruppenunterschiede bezüglich der mRS nach drei Monaten (mRS-3), der TICI-Scale und der Komplikationsrate wurden mittels Mann-Whitney-U-Test zwischen M1- und M2-Verschlüssen berechnet. Für den jeweiligen Verschlussort wurden binär-logistische Regressionsmodelle (BLR) mit der mRS-3 als abhängige sowie mit NIHSS, Maas Score, Alter, Onset-to-recanalization-time sowie der Komplikationsrate als unabhängige Parameter berechnet.

    Ergebnisse Es gab keine signifikanten Gruppenunterschiede zwischen der mRS-3 (p = 0,12), der TICI-Scale (p = 0,54) oder den Komplikationsraten (p = 0,12) zwischen M1- und M2-Verschlüssen. Die binär-logistische Regression bei Patienten mit M1-Verschlüssen zeigte eine gute Varianzaufklärung (NR2=0,35). NIHSS (p = 0,009) und Maas Score (p = 0,01) stellten sich als signifikant beitragende Parameter heraus. Die BLR bei M2-Verschlüssen zeigte eine hohe Varianzaufklärung (NR2=0,50), jedoch keiner der Parameter zeigte hierfür einen signifikanten Beitrag.

    Schlussfolgerungen Das klinische Ergebnis sowie die Sicherheit der MT von Patienten mit M2-Verschlüssen sind vergleichbar mit denen von Patienten mit M1-Verschlüssen. Das klinische Ergebnis von Patienten mit M1-Verschlüssen, wird in erster Linie durch das anfängliche neurologische Defizit und die Kollateralisierung der Verschlüsse bestimmt. Im Gegensatz dazu ist das Ergebnis bei Patienten mit M2-Verschlüssen eher multifaktoriell beeinflusst.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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