Erste Erfahrungen zum Brustkrebs-Staging mittels FAPI-PET-MRT

M Burg; P Backhaus; J Tio; P Barth; W Heindel; M Schäfers

doi:10.1055/s-0041-1723182

RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, Table of Contents

Rofo 2021; 193(S 01): S18-S19
DOI: 10.1055/s-0041-1723182

Vortrag (Wissenschaft)

Mammadiagnostik

Erste Erfahrungen zum Brustkrebs-Staging mittels FAPI-PET-MRT

Authors

M Burg

¹Klinik für Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
P Backhaus

²Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster, Münster
J Tio

³Brustzentrum, Universitätsklinikum Münster, Münster
P Barth

⁴Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
W Heindel

¹Klinik für Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
M Schäfers

²Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster, Münster

Abstract

Full Text

Zielsetzung Zur Verbesserung des Staging bei Brustkrebs werden neue Bildgebungsstrategien erprobt: Das Fibroblasten-aktivierende Protein (FAP) wird im Stroma von Brustkrebs exprimiert. Ziel dieser Studie ist es, das Potenzial von FAP-gerichteter Brust-PET-MRT und Ganzkörper-PET und -MRT/-CT unter Verwendung des FAP-Liganden 68Ga-FAPi-46 (FAPi) für das lokale und Ganzkörper-Staging zu bewerten.

Material und Methoden Bei 14 Patientinnen mit histologisch gesichertem Brustkrebs wurden retrospektiv 16 68Ga-FAPi-PET-Scans analysiert, die aus klinischen Gründen durchgeführt wurden (13 in Ergänzung des primären Staging, 2 für das Re-Staging nach neoadjuvanter Chemotherapie und 1 bei Verdacht auf Rezidiv). 30 Minuten nach Injektion einer durchschnittlichen Dosis von 155 MBq 68Ga-FAPi wurde eine 25-minütige Brust-PET-MRT einschließlich diagnostischer MR-Mammographie durchgeführt. 1 Stunde nach Injektion wurde eine Ganzkörper-PET-MRT oder -CT akquiriert.

Ergebnisse Jeder primär unbehandelte Brustkrebs zeigte eine starke Traceranreicherung (SUVmax: 15,1 Range: 8,7 – 29,9). Dies führte in einem Fall zur Erhöhung des T-Stadiums und in einem anderen zur Änderung des chirurgischen Eingriffs. Auch bei axillären Lymphknotenmetastasen wurde zuverlässig eine Traceranreicherung beobachtet (mittlerer SUVmax bei betroffenen Lymphknoten im Level 1: 12,0 Range: 3,3 – 22,4). 68Ga-FAPi-46-PET zeigte in 5 Fällen eine Ausbreitung auf ansonsten unauffällige Lymphknoten-Regionen, was in 3 Fällen zur Erhöhung des N-Stadiums und in einem Fall zur Änderung des chirurgischen Eingriffs führte. In 2 Patientinnen mit Fernmetastasen zeigte die 68Ga-FAPi-46-PET neue Metastasen im Vergleich zur CT-Bildgebung bzw. zu einem zuvor durchgeführten 18F-FDG-PET-CT. Das PET-MRT-Re-Staging nach neoadjuvanter Chemotherapie zeigte in 2 Fällen eine korrekte Klassifizierung der pathologischen Remission.

Schlussfolgerungen Die Kombination von 68Ga-FAPi-46 mit gleichzeitiger Brust-PET-MRT und Ganzkörper-PET verbessert das lokale und Ganzkörper-Staging von Brustkrebspatientinnen.