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DOI: 10.1055/s-0041-1723189
Diagnostik von kleinen Weichteiltumoren: Verteilung von Entitäten und Malignitätswahrscheinlichkeit
Zielsetzung Da kleine Weichteiltumore häufig fälschlicherweise als benigne angesehen werden erfolgt hier nicht selten eine Resektion ohne aussreichenden Sicherheitsabstand. Daher war es Ziel dieser retrospektiven Studie, in einem großen Patientenkollektiv die Verteilung von histopathologischen Entitäten, welche in kleinen Weichteiltumoren (≤ 5 cm) zu erwarten sind, zu untersuchen.
Material und Methoden In diese Studie wurden Patienten mit Weichteiltumoren mit einem maximalen Durchmesser von 5 cm, welche über einen Zeitraum von 10 Jahren in unserer Klinik untersucht wurden und eine präoperative MR-Bildgebung sowie eine bioptische Gewebesicherung und/oder Tumorresektion erhielten eingeschlossen. In allen Fällen lag eine gesicherte histopathologische Diagnose vor. Die Bestimmung des maximalen Durchmessers erfolgte auf MR-Bildern durch einen Radiologen.
Ergebnisse Es wurden die MR-Bilder von insgesamt 1753 Patienten ausgewertet. 870 der Patienten (49.63%) wiesen einen Weichteiltumor ≤ 5 cm auf und wurden daher in die weitere Auswertung eingeschlossen (46.84 ± 18.1 Jahre, 464 Frauen). Der durchschnittliche Tumordurchmesser betrug 2.88 cm. Von 870 Weichteiltumoren ≤ 5 cm wurden 170 (19.54%) als oberflächlich und 700 (80.46%) als tief klassifiziert. Die Malignitätsrate aller Tumore ≤ 5 cm lag bei 22.18% (oberflächlich: 21.76%/tief: 22.28%) und zeigte einen signifikanten Rückgang auf 16.07% für Tumore ≤ 3 cm und auf 14.23% für Tumore ≤ 2 cm (p < 0.001). Unter den benignen Tumoren waren das Lipom (oberflächlich, 30.00%) bzw. der Tenosynoviale Riesenzelltumor (tief, 23.39%) und unter den malignen Tumoren das undifferenzierte pleomorphe Sarkom (6.47%/4.29%) die am häufigsten vorkommenden Entitäten.
Schlussfolgerungen Die Malignitätsrate sinkt signifikant mit abnehmenden Tumordurchmesser – sowohl in oberflächlich als auch in tief gelegenen Weichteiltumoren. Obwohl die Verteilung der verschiedenen Entitäten zwischen oberflächlich und tief gelegenen Tumoren unterschiedlich war, zeigte sich kein signifikanter Unterschied in den Malignitätsraten.
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Publication History
Article published online:
11 May 2021
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