Rofo 2021; 193(S 01): 34
DOI: 10.1055/s-0041-1723228
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

COVID-19 Detektion mittels CT bei symptomatischen Patienten mit initial negativem PCR-Ergebnis

B Valentin
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
A Steuwe
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Wienemann
2   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Düsseldorf
,
M Andree
3   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Virologie, Düsseldorf
,
V Keitel
4   Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf
,
M Köhler
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
E Appel
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Rademacher
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
A Ljimani
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Der Goldstandard für die Diagnosestellung einer SARS-CoV-2 Infektion ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Die PCR kann jedoch in einigen Fällen falsch negativ ausfallen. Diese prospektive Studie untersuchte, ob bei Patienten mit COVID-typischer Symptomatik und negativem initialen PCR-Ergebnis COVID-typische pulmonale Veränderungen in der Computertomographie (CT) nachgewiesen werden können.

    Material und Methoden Eingeschlossen wurden alle Patienten mit Verdacht auf COVID-19, initial negativem PCR-Ergebnis und darauffolgender nativer Low-dose-CT. CT-Verlaufskontrollen wurden ausgeschlossen. Als Studienzeitraum wurde, angenähert an den ersten Lockdown in Deutschland, der 13.03.-17.04.2020 gewählt. Alle CT-Untersuchungen wurden anhand eines institutsinternen strukturierten Befundschemas von jeweils drei erfahrenen Radiologen ausgewertet. Die CT-Befunde wurden mit den PCR-Ergebnissen während des Krankenhausaufenthaltes der Patienten korreliert.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 124 Patienten eingeschlossen. Bei 6/124 (5%) Patienten stellte sich ein falsch negatives initiales PCR Ergebnis heraus. Die CT erzielte eine Sensitivität von 100% (95% Konfidenzintervall (KI): 54 – 100) und eine Spezifität von 75% (95% KI: 67 – 85). Der positive prädiktive Wert lag bei 17% (95% KI: 6 – 33) und der negative prädiktive Wert bei 100% (95% KI: 96 – 100). Die diagnostische Genauigkeit errechnete sich mit 77% (95% KI: 68 – 83).

    Schlussfolgerungen Die CT kann im Vergleich zur PCR eine SARS-CoV-2 Infektion früher bei initial falsch negativ getesteten Patienten erkennen. Da das Lungenbefallsmuster von COVID-19 dem Befallsmuster anderer atypischer Pneumonien ähnelt, werden einige Patienten falsch positiv klassifiziert, was zu einem Spezifitätsabfall führt. Die CT kann sicher eine SARS-CoV-2 Infektion ausschließen, weswegen sie sich als additive diagnostische Methode bei initial negativ getesteten Patienten mit typischer COVID-19 Symptomatik eignet.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. Mai 2021

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