Nuklearmedizin 2021; 60(02): 158-159
DOI: 10.1055/s-0041-1726734
WIS-Vortrag
Herz und Entzündung

Evaluation der F-18-FDG-PET/MRT bei Echinococcus-multilocularis-Infektionen

N Eberhardt
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
JP Steinacker
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
L Peters
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III, Ulm
,
S Kapp-Schwoerer
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III, Ulm
,
P Korf
3   Siemens Healthcare GmbH, Erlangen
,
M Beer
4   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
C Solbach
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
T Kull
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
B Grüner
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III, Ulm
,
AJ Beer
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
› Institutsangaben
 
 

    Ziel/Aim Die F-18-FDG-PET/CT ist bei Echinococcus-multilocularis-Infektionen (EM) eine etablierte Methode zur Beurteilung der entzündlichen Krankheitsaktivität sowohl initial als auch zum Therapiemonitoring. Die PET/MRT verspricht hier Vorteile durch ergänzende biologische Informationen und eine verbesserte anatomische Korrelation bei gleichzeitigem Potential zur Dosisreduktion, was wir evaluiert haben und im Folgenden darstellen.

    Methodik/Methods Retrospektiv wurden 39 PET/MRTs (Siemens Biograph mMR, 3 T) bei EM-Patienten unter anthelminthischer Therapie sowie nach Operation ausgewertet (24F, 15M, medianes Alter 45 Jahre). Die Scans erfolgten 60 min nach i. v. Applikation von F-18-FDG (ca. 350 MBq, Thoraxmitte-Leiste) nativ + kontrastmittelgestützt (Gadovist 0,1 ml/kg KG), Scandauer ca. 40 min, Sequenzen: axial: T1-Flash CAIPI, T2-Haste STIR, T1-Flash CAIPI KM & Leber: T2-Haste, DWI, T1-Flash KM-Dynamik; koronar: T2-Haste, T1-Flash fatsat KM. Es erfolgte eine visuelle Beurteilung bezüglich vorhandener Läsionen sowie eine semiquantitative Auswertung des SUVs und der ADC-Werte.

    Ergebnisse/Results Ohne vorangegangene Operation zeigten sich bei 28/39 Patienten EM-Läsionen, bei 14/28 mit erhöhtem FDG-Uptake (SUVmean 2,8 +/-1,6, ADCavg 1175 +/-373 mm2/s). Der SUV und ADC zeigte keine Korrelation (R = 0,162, p = 0,3). Die MRT ermöglichte bei 11 fraglichen EM-Läsionen eine genauere differentialdiagnostische Einordnung. Im Vergleich mit äquivalenten PET/CT-Protokollen kann eine Reduktion der Strahlenexposition um ca. 70 % erreicht werden.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die F-18-FDG-PET/MRT ist eine vielversprechende Methode zur Beurteilung der Erkrankungsaktivität und zum Therapiemonitoring bei EM-Infektionen mit einer exzellenten anatomischen Korrelation sowie einer deutlichen Reduktion der Strahlenexposition im Vergleich zur PET/CT. Die fehlende Korrelation von SUV und ADC deutet auf komplementäre Informationen von PET und DWI bezüglich der Biologie der EM-Manifestationen hin, was nun in prospektiven Studien weiter untersucht werden soll.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    08. April 2021

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