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DOI: 10.1055/s-0041-1726773
Einfluss von THC auf die Glukoseaufnahme und den zellulären Energiestatus im Rattenhirn und auf die Impulskontrolle
Ziel/Aim Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) ist die psychoaktive Komponente der Hanfpflanze Cannabis sativa und wirkt als Agonist an CB1 und CB2-Rezeptoren. Durch THC werden viele physiologische Funktionen, wie z. B. Gedächtnisfunktionen, motorische Kontrolle oder Zeitwahrnehmung beeinflusst. In dieser experimentellen Studie wurde die Auswirkung von THC auf die Glukoseaufnahme und deren Korrelation mit intrazellulären Energiesensoren im Rattenhirn und die Impulskontrolle untersucht.
Methodik/Methods 20 männliche Lister Hooded-Ratten wurden zur Baseline-Bestimmung mit F-18-FDG und PET über einen Zeitraum von 45 – 70 min p. i. gemessen. Jeweils 10 Ratten erhielten täglich 3 mg/kg THC bzw. ein Vehikel i. p. injiziert. Zur Untersuchung der Impulskontrolle wurde ein Go/NoGo-Paradigma angewendet. Weitere PET-Messungen wurden nach drei Wochen durchgeführt und die THC-Konzentration im Blut bestimmt. Für einen Gruppenvergleich mehrerer Hirnregionen mit dem Parameter „gemessene Radioaktivität/injizierte Radioaktivität“ (%ID/ml) wurde eine Varianzanalyse (ANOVA) verwendet. Zur Analyse des zellulären Energiestatus wurden die Expressionslevels der wichtigsten Proteine der Zelle mittels Western Blotting Analyse herangezogen.
Ergebnisse/Results Nach chronischer THC-Gabe waren die Werte für den %ID/ml erniedrigt während die THC-Blutwerte zwischen 5,6 ± 2,5 ng/ml lagen. p-Werte < 0,05 ergaben sich für sämtliche Hirnregionen. Die chronische THC-Gabe zeigte keine Auswirkung auf die Go-Bedingung (92 vs 92 %) während die NoGo-Bedingung eine Verbesserung (43 vs 58 %) der Ausführung zur Folge hatte. Mittels Western Blotting wurde eine erniedrigte Proteinexpression von Energiesensoren gemessen.
Schlussfolgerungen/Conclusions In Bezug auf die THC-Konzentrationen im Blut wurde gezeigt, dass durch die chronische Stimulation von CB1-Rezeptoren die Glukoseaufnahme im Rattenhirn erniedrigt wird, welche kompensatorisch zu einer erniedrigten Expression der Energiesensoren führt, und sich die Impulskontrolle verbesserte.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
08. April 2021
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