Nuklearmedizin 2021; 60(02): 140
DOI: 10.1055/s-0041-1726803
WIS-Vortrag
Onkologie – Theranostics

Strukturierte Quantifizierung von PSMA PET/CTs mit Hilfe des PSMA-RAD-Systems zur Vorhersage des Therapieansprechens auf eine PSMA-Radioligandentherapie

L Widjaja
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
T Derlin
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
SP Rowe
2   Johns Hopkins School of Medicine, The Russell H Morgan Department of Radiology and Radiological Science, Baltimore
,
MG Pomper
2   Johns Hopkins School of Medicine, The Russell H Morgan Department of Radiology and Radiological Science, Baltimore
,
FM Bengel
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
RA Werner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
› Institutsangaben
 
 

    Ziel/Aim Das kürzlich eingeführte PSMA-„structured reporting and data system“ (RADS) ermöglicht eine Klassifizierung von Läsionen in PSMA-PET/CTs [1]. Läsionen von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) wurden entsprechend PSMA-RADS kategorisiert, quantifiziert und der Nutzen dieser Parameter für die Prädiktion des Therapieansprechens auf eine Radioligandentherapie (RLT) untersucht.

    Methodik/Methods Es wurden 77 mCRPC-Patienten vor geplanter RLT mittels Ga-68-PSMA-11 PET/CT untersucht. PET Läsionen wurden segmentiert, Organkompartimenten zugeordnet und mittels PSMA-RADS kategorisiert (1: definitiv benigne, 2: wahrscheinlich benigne, 3: zweifelhaft, 4: sehr wahrscheinlich maligne und 5: definitiv maligne). Nach 2 Zyklen RLT mit Lu-177-PSMA-617 wurde das biochemische Ansprechen (PCWG2) in Relation zum SUV der jeweiligen PSMA-RADS Kategorie gesetzt.

    Ergebnisse/Results Es wurden 6.204 Läsionen gemäß PSMA-RADS kategorisiert (n = 4.934 (79,5 %) im Knochen und n = 970 (15,6 %) in Lymphknoten). Die PSMA-RADS-Verteilung ergab: RADS 5, n = 4.081 (65,8 %); RADS 4, n = 1.902 (30,7 %); RADS 3D, n = 31 (0,5 %); RADS 3C, n = 15 (0,24 %); RADS 3B, n = 99 (1,6 %); RADS 3A, n = 59 (0,95 %); RADS 2, n = 10 (0,16 %); und RADS 1, n = 7 (0,11 %). Die PSMA-Expression war niedrig in RADS 1-3D Läsionen (z.B. RADS 1, SUVmax, 2,86 ± 1,07), jedoch signifikant höher in RADS 4 (SUVmax, 13,08 ± 10,19; vs. RADS 1-3, p < 0,05) und RADS 5 Läsionen (19,78 ± 16,65; vs. RADS 1-4, p < 0,05). Nach 2 Zyklen RLT zeigten 35 (46 %) der Patienten ein Therapieansprechen (mittlere PSA-Veränderung: -26 % (-99,8 % bis +275,4 %)). Eine hoher SUV korrelierte invers mit der PSA-Veränderung (r=-0,52, p < 0,0001); bedingt durch die als maligne klassifizierten RADS 4 (r=-0,5) und 5 (r=-0,49, je p < 0,0001), jedoch nicht durch benigne RADS 1-3 Läsionen (r=-0,05, p = 0,71).

    Schlussfolgerungen/Conclusions Im Vergleich zu PSMA-RADS 1-3 weisen RADS 4 und 5 Läsionen eine signifikant höhere PSMA-Expression auf. Ihre prätherapeutische PSMA-Expression ist mit dem anschließenden Therapieansprechen assoziiert.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    08. April 2021

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