Endoluminale VAC (vacuum-assisted closure)- Therapie bei einer radiogenbedingten pharyngo-prävertebralen Fistel

Die endoluminale VAC- Therapie wird bereits erfolgreich bei Leckagen des oberen Gastrointestinaltrakts angewandt. Im HNO-Bereich ist ein Einsatz bei pharyngokutanen Fisteln bekannt. Wir berichten nun über eine Anwendung bei einer radiogen bedingten pharyngo-prävertebralen Fistel. Beim Patienten war vor 4 Wochen eine Kontroll- Panendoskopie mit Probeentnahme im Hypopharynxbereich bei komplexer Tumorvorgeschichte (Z.n. Laryngopharyngektomie und Lappenrekonstruktion sowie Z.n. Radiochemotherapie) erfolgt. Aktuell berichtete der Patient von einer zunehmenden Odynophagie. Im HNO-Status zeigte sich ein Speichelsee im Hypopharynxtrichter. Im durchgeführten CT-Hals stellte sich ein Defekt am Hypopharynx rechts mit entzündlicher Flüssigkeitsstraße i. S. einer Abszedierung dorsal bis an die prävertebrale Faszie heranreichend dar und im Breischluck fand sich ein Kontrastmittel-Depot i. S. einer Fistel hypopharyngeal rechts. Es erfolgte eine Breitbandantibiotikatherapie sowie die Panendoskopiedurchführung mit Histologiegewinnung und Magensondeneinlage. Intraoperativ zeigte sich rechtsseitig eine hypopharyngealen Fistel in die Gefäßscheide bis prävertebral reichend. In der gewonnenen Histologie fand sich entzündliches Gewebe ohne Malignitätsanhalt. Aufgrund der schwierigen Weichteilsituation ohne Heilungstendenz entschieden wir uns mit dem Patienten zum Versuch einer endoluminalen retrograd transnasal platzierten VAC-Therapie als Off-Label-Use. Hierzu wurde ein Eso- SPONGE^®- System mit VAC-Pumpe der Firma KCI verwendet. Das System wurde für 16 Tage, mit regelmäßigem Wechsel alle 4 Tage, belassen. Hierunter zeigte sich eine deutliches Zugranulieren der Fisteltasche mit Beschwerdebesserung. Das System wurde problemlos toleriert und anschließend war eine orale Ernährung wieder möglich.

Interessenkonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
13 May 2021