CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0041-1727601
Abstracts
Aerodigestivtrakt/Laryngologie: Trachea

Aerosolexposition bei der chirurgischen Tracheotomie mit und ohne raumlufttechnische Anlage

AG Loth
1   Klinik für HNO-Heilkunde Universitätsklinikum Frankfurt, Haus 8 D, Frankfurt/M.
,
M Leinung
2   Klinik für HNO-Heilkunde Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
,
DB Guderian
2   Klinik für HNO-Heilkunde Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
,
B Haake
3   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
,
K Zacharowski
3   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
,
T Stöver
2   Klinik für HNO-Heilkunde Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Im Rahmen der aktuellen SARS-CoV-2 Pandemie sind aerosolgenerierende Tätigkeiten in den Fokus gerückt. Im Bereich der HNO ist eine solche Tätigkeit unter anderem die Tracheotomie. Ziel der Arbeit war es die Aerosolexposition bei der Tracheotomie zu verdeutlichen.

    Material und Methode Zur Simulation des Luftflusses bei einer Tracheotomie wurde ein mit Kunstnebel gefülltes Atemwegsmodell entwickelt. Mithilfe eines Projektors konnte die Ausbreitung des Nebels sichtbar gemacht und zur weiteren Auswertung videodokumentiert werden. Die Auswertung wurde mit und ohne raumlufttechnische Anlage (RLT), also von oben kommendem laminarem Luftstrom, durchgeführt.

    Ergebnisse Ohne RLT steigt das Aerosol, nur durch die Schwerkraft gebremst, nach oben. Es erreichen ca. 50 % der Aerosolmenge das Gesicht des Operateurs. Mit RLT steigt das Aerosol für ca. 1,6 Sekunden ca. 40 cm nach oben. Während dieses Aufstiegs wird es merklich abgebremst. Anschließend kommt es in großen Teilen zu einer Umkehr der Strömung. Das Aerosol sinkt wieder ab. Ca. 4,8 ± 3,4  % der Aerosolmenge erreichen dennoch das Gesicht des Operateurs.

    Diskussion Die in deutschen OP-Sälen vorgeschriebenen raumlufttechnischen Anlagen reduzieren die Aerosolmenge, die bis zum Gesicht des Operateurs vordringt, zwar erheblich, allerdings ist dennoch ein relevanter messbarer Anteil vor dem Mundschutz des Operateurs nachzuweisen. Daher sollte eine Tracheotomie immer unter Laminar Air Flow durchgeführt werden.

    Poster-PDF A-1606.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Loth Andreas G.
    Klinik für HNO-Heilkunde Universitätsklinikum Frankfurt, Haus 8 D
    Theodor Stern Kai 7
    60596 Frankfurt/M.

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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