CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S55
DOI: 10.1055/s-0041-1727757
Abstracts
Infektiologie/Hygiene: Covid-19

Beeinflusst die Infektion mit dem Covid-19-Virus auch das Hörvermögen?

Kathrin Gerstacker
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
,
Iva Speck
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
,
Rebecca Schill
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
,
Sarah Riemann
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
,
Andreas Knopf
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
,
Antje Aschendorff
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
,
Susan Arndt
1   Uniklinik Freiburg, HNO, Freiburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Covid-19 Infektionen führen häufig zu Geruchs- (33-98 % ), und Geschmacksstörungen (50 % ). In 1-3 %  geben die Patienten eine Hörminderung an. Studien an asymptomatischen, PCR-positiven Patienten konnten eine signifikante Hörminderung im Hochtonbereich nachweisen. Ziel unserer Nachbeobachtungsstudie ist es eine mögliche Hörminderung von positiv Covid-19 getesteten Patienten zu objektivieren und im zeitlichen Verlauf zu verfolgen.

    Methoden Folgende Untersuchungen werden im Rahmen der Studie durchgeführt: HNO-ärztliche Spiegeluntersuchung, Ton- und Sprachaudiometrie, TPOAE und DPOAE, ERA und ASSR. Als Kontrollgruppe bedienten wir uns der ISO 7029:2017 für Normalhörende. Die Untersuchungen finden nach 1, 3 und 6 Monaten jeweils nach Erstvorstellung statt.

    Ergebnisse Bisher konnten 48 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. In der vorläufigen Auswertung gaben 12 Patienten eine subjektive Hörminderung im Rahmen der Covid-19-Infektion an. Bei zwei Patienten konnte eine Ertaubung nachgewiesen werden. Die Luftleitungsschwelle (0,25–6kHz) ist beidseits signifikant schlechter als bei Normalhörenden (p<0,05); insbesondere im Hochtonbereich (≥4kHz). In der ASSR zeigt sich im Vergleich zu den Normwerten eine signifikant höhere Schwelle für 0,5; 1 und 2kHz (p<0,05). Bei Stimulation mit 4kHz ist lediglich die Schwelle links höher, rechts wird eine Signifikanz knapp verpasst.

    Schlussfolgerungen In unserer vorläufigen Analyse gaben 25 %  der Patienten eine subjektive neu aufgetretene Hörminderung an. Objektiv zeigt sich eine signifikante Hörminderung im Hochtonbereich beidseits. Dies könnte im Zusammenhang mit der Covid-19 Infektion stehen. Damit ist auch auf eine Hörminderung im Rahmen einer Covid-19 Infektion zu achten und ggf. weitere Diagnostik sowie Therapie einzuleiten.

    Poster-PDF A-1481.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Gerstacker Kathrin
    Uniklinik Freiburg, HNO
    Freiburg

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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