CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S56
DOI: 10.1055/s-0041-1727759
Abstracts
Infektiologie/Hygiene: Covid-19

Charakteristika von Hyp- und Anosmie im Rahmen von Covid-19 Infektionen

Frederic Jungbauer
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Michelle Berkemann
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Lena Huber
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Anne Lammert
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Sonja Ludwig
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Nicole Rotter
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Lena Zaubitzer
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
,
Angela Schell
1   Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Mannheim
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Im Rahmen von Covid-19 werden Hyp- und Anosmien beobachtet, welche sich anders als die bereits bekannte postvirale olfaktorische Dysfunktion darstellen. Bei begrenzten diagnostischen Testressourcen kommen der Früherkennung von Symptomen und ihrer Spezifität für Covid-19 eine hohe Bedeutung zu, sodass ein besseres Verständnis ihrer Charakteristiken notwendig ist.

    Material und Methoden Während der Sekundärprophylaxe wurden Mitarbeiter (n=1734) von Alten- und Pflegeheimen auf SARS-CoV-2 getestet und nach subjektiven Einschränkungen des Geruchssinns sowie etwaigen nasalen Co-Symptomen befragt. Außerdem wurden Patienten (n=41) nach bestätigter und ausgeheilter Covid-19 Infektion mittels Fragebogen und olfaktorischer Testung (Sniffin‘ Sticks mit SDI-Wertung) in Bezug auf Hyp-/Anosmie befragt und untersucht.

    Ergebnisse Ca. 1 %  der befragten Mitarbeiter gaben eine subjektive Hyposmie an. Akute Hyposmien wurden von einer Nasenatmungsbehinderung begleitet, chronische Hyposmien zeigten keine Co-Symptome. Bei den Patienten nach Covid-19 Infektionen war die Identifikation (Imed=14) und die Diskrimination (Dmed=12) der Gerüche nur leichtgradig eingeschränkt. Es zeigte sich jedoch ein persistierender pathologisch erhöhter Schwellenwert der Geruchswahrnehmung (Smed=1,75) im Median 75 Tage nach Beginn der Infektion.

    Diskussion Eine akute Hyp-/Anosmie ohne nasale Co-Symptomatik tritt selten in der SARS-CoV-2-negativen Population auf, sodass ihr Auftreten aktuell verdächtig auf eine Covid-19 Infektion ist und z.B. mittels Abstrich weiter abgeklärt werden sollte. Im weiteren Verlauf können sich die Geruchseinschränkungen wieder zurückentwickeln, die verschiedenen Qualitäten scheinen dies mit unterschiedlicher Latenz zu tun, wobei die erhöhte Geruchsschwelle am längsten persistiert.

    Poster-PDF A-1092.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Jungbauer Frederic
    Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
    Mannheim

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

    © 2021. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

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