CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S76
DOI: 10.1055/s-0041-1727801
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: Klinische Studien

Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren - Häufigkeit und Verfügbarkeit sowie Gründe für und gegen ihre Erstellung

M Allner
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
M Gostian
2   Malteser Waldkrankenhaus St. Marien, Anästhesiologie, Erlangen
,
M Balk
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
R Rupp
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
Müller Sarina
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
M Traxdorf
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
H Iro
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
AO Gostian
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Patientenverfügungen (PV) und Vorsorgevollmachten (VV) werden in der Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen, thematisiert und als sinnvoll erachtet. Aktuelle Daten aus der klinischen Versorgungspraxis von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren existieren derzeit nicht.

    Methode In dieser monozentrischen Querschnittsstudie befragten wir 503 Patienten, im Rahmen der Tumornachsorgesprechstunde der Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, bezüglich ihrer Vorsorgedokumente (VD). Wir untersuchten Häufigkeit und Verfügbarkeit von PV und VV, sowie Gründe für und gegen das Erstellen von VD.

    Ergebnisse Von 447 Patienten lagen auswertbare Daten vor. Davon gaben 46,3  %  an, mindestens eines der Dokumente verfasst zu haben. Von diesen gaben 29  %  an, die Dokumente in der Klinik abgegeben zu haben. Sie lagen allerdings nur bei 10,2  %  in der Krankenakte vor. Häufigste Gründe für eine Erstellung von VD waren der Rat des Hausarztes, eines Angehörigen oder eines Freundes (27,5  % ). Zweithäufigster Grund war die Angst vor Ausgeliefertsein, fehlender Selbstbestimmung oder Übertherapie (24,6  % ). Mehr als die Hälfte der Patienten (55,1  % ), die keine Dokumente erstellt hatten, gaben an sich mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen, es aber noch nicht getan zu haben. Nur 10  %  der Patienten haben sich bewusst gegen die Erstellung von VD entschieden. Zusammenfassung: Die Häufigkeit und Verfügbarkeit von VD unter Kopf-Hals-Tumor-Patienten ist unbefriedigend. Wenige Patienten entscheiden sich bewusst gegen PV und VV. An dieser Stelle besteht großes Verbesserungspotential. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen die aktuelle Situation in der Kopf-Hals-Onkologie und weisen den Weg für Bestrebungen, die Häufigkeit und Verfügbarkeit von PV und VV zukünftig zu erhöhen.

    Poster-PDF A-1520.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Allner Moritz
    Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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