CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S71
DOI: 10.1055/s-0041-1727804
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie

Longitudinale Analyse von Dysphagie, Stimmproblemen und Schmerzen nach Therapie von Kopf-Hals-Tumoren

S Wiegand
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
A Hinz
2   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig
,
G Wichmann
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
A Dietz
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
T Neumuth
3   Universität Leipzig, Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS), Leipzig
,
A Mehnert-Theuerkauf
2   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig
,
V Zebralla
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (KHT) leiden aufgrund ihrer Erkrankung und der Folgen der Therapie häufig unter relevanten funktionellen Einschränkungen. Ziel war es, das Ausmaß von Dysphagie, Stimmproblemen und Schmerzen in dieser Patientengruppe und beeinflussende Ko-Variablen im Verlauf nach Therapie zu analysieren.

    Methoden Im Rahmen der ambulanten Tumornachsorge wurden Dysphagie, Stimmprobleme und Schmerzen zu drei verschiedenen Zeitpunkten (durchschnittlich 5, 9 und 14 Monate nach Diagnose) bei 233 männlichen und 76 weiblichen KHT-Patienten mit der Software Oncofunction anhand von Fragebögen (EAT-10; EORTC QLQ-C30, EORTC QLQ-H&N35) erfasst. Der Einfluss von soziodemographischen und klinischen Faktoren auf den Verlauf der Variablen wurde mit multivariaten Varianzanalysen getestet.

    Ergebnisse Dysphagie war bei Patienten mit Oropharynxkarzinomen am stärksten ausgeprägt (p=0,001), Stimmprobleme bei Patienten mit Larynx- und Hypopharynxkarzinomen (p<0,001). Bezüglich der durchgeführten Therapien hatten Patienten nach Operation und Radiochemotherapie die höchsten Dysphagie- und Schmerzwerte, während Patienten, die ausschließlich operiert wurden, die niedrigsten Werte aufwiesen (p=0,001 und p=0,083). Dysphagie korrelierte darüber hinaus signifikant mit Alter, Tumorstadium, Metastasierung, Beschäftigungsverhältnis und ECOG-Score. Stimmprobleme korrelierten zusätzlich mit Beschäftigungsverhältnis, ECOG-Score und Body-Mass-Index, und Schmerzen mit dem Nikotinkonsum, wobei das Schmerzlevel im gesamten Kollektiv gering war. Alle drei Symptome besserten sich über den analysierten Zeitraum signifikant.

    Schlussfolgerung Funktionelle Einschränkungen von Patienten nach Therapie von KHT sind häufig, können sich aber im ersten Jahr nach Therapie maßgeblich verbessern.

    Poster-PDF A-1377.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Wiegand Susanne
    Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig
    Liebigstr. 10-14
    04103 Leipzig

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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