CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S74
DOI: 10.1055/s-0041-1727815
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: Tumorchirurgie / funktionell rekonstruktive Chirurgie

Analyse der Tumorprogression von Larynxdysplasien anhand des Dysplasiegrades

A Scherzad
1   HNO Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
S Hackenberg
2   HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 
 

    2017 schlug die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein zweistufiges System zur Beschreibung der Kehlkopfdysplasie vor. Dabei wird zwischen "low grade" und " high grade" Dysplasien unterschieden. Im deutschsprachigen Raum wird jedoch bei der Erfassung von Larynxdysplasien zwischen niedrig-, mittel- und hochgradigen Dysplasien differenziert. Dabei erfahren nur die Patienten mit hochgradigen Dysplasien weiterführende chirurgische Interventionen. Ziel dieser Studie war die retrospektive Evaluation der Tumorprogression in Abhängigkeit von der Einteilung des Dysplasiegrades in der HNO-Uniklinik Würzburg.

    Insgesamt wurden 393 Patienten in die Studie eingeschlossen. Die histologische Sicherung erfolgte durch eine Biopsie im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie. Abhängig von der histopathologischen Diagnose wurde die Progression zum Karzinom im Follow-up analysiert.

    In der histologischen Aufarbeitung zeigten sich 253 Hyper- oder Parakeratosen ohne Dysplasie, 56 leichtgradige Dysplasien, 39 mittelgradige Dysplasien und 45 hochgradige Dysplasien. Die Progressionsrate zum Karzinom in der Nachsorge war in den Gruppen mittelgradige (41 % ) und hochgradige Dyspasien (48 % ) nahe zu gleich. In den Gruppen Hyper- und Parakeratose ohne Dysplasie (5 % ) und niedriggradige Dysplasie (8 % ) war die Progressionsrate signifikant niedriger.

    Die aktuelle Studie unterstreicht die Wichtigkeit der neuen WHO-Klassifikation. In unserem Kollektiv zeigten mäßiggradige Dysplasien einen vergleichsweise aggressiven Krankheitsverlauf ähnlich einer schwergradigen Dysplasie.

    Poster-PDF A-1576.pdf


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Prof. Dr. Hackenberg Stephan
    HNO-Klinik Würzburg
    Würzburg

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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