CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S88
DOI: 10.1055/s-0041-1727856
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: HPV / Tumormarker

Differentielles HLA-Allelfrequenzmuster zwischen Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (HNSCC) und gesunden Kontrollen sowie HPV-positiven und HPV-negativen HNSCC-Patienten

D Engelhardt
1   HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
D Fürst
2   Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm, Abteilung Transplantationsimmunologie, Ulm
,
C Tsamadou
2   Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm, Abteilung Transplantationsimmunologie, Ulm
,
J Mytilineos
3   ZKRD - Zentrales Knochenmarkspender-Register für Deutschland, Ulm
,
M-N Theodoraki
1   HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
J Döscher
1   HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
P Schuler
1   HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
C Brunner
4   HNO-Forschungslabor, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
T Hoffmann
1   HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
S Laban
1   HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Aufgabe der HLA-Moleküle ist die Präsentation von Antigenen an Immunzellen. Aufgrund der Peptidrestriktion der HLA-Klasse-I-Moleküle ist die Antigenpräsentation abhängig von der individuellen HLA-Allel-Konstellation. Somit hängen die Anti-Tumor-Immunität sowie die Tumorentstehung unter Anderem vom HLA-Genotyp des Patienten ab. Ziel dieser Arbeit war, die Unterschiede der HLA-Allelverteilung zwischen einer Kontrollkohorte und HNSCC-Kohorte sowie zwischen Patienten mit HPV-positiven (+) und HPV-negativen (-) HNSCC zu untersuchen. Material und Methoden: Mittels Next Generation Sequencing wurden 150 HNSCC Patienten hochauflösend HLA-sequenziert. Die HLA-Frequenzen der Kontrollgruppe wurden aus einer öffentlich zugänglichen HLA-Datenbank entnommen. Hierbei wurde eine deutsche Kohorte mit einer Anzahl von 39639 ausgewählt. Zur Analyse eines Unterschieds der jeweiligen HLA-Allele zwischen den genannten Gruppen, wurde der Chi-Quadrat Test nach Pearson und bei Häufigkeiten unter 5 der Exakte Test nach Fisher verwendet. Auf multiple Testung wurde mittels Benjamini, Krieger and Yekutieli korrigiert. Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikant erhöhte Frequenz des HLA-A*66:01 bei den HNSCC-Patienten im Vergleich zur Kontrollkohorte. In der Analyse der HLA-Allelverteilung in Abhängigkeit vom HPV-Status zeigte sich eine signifikante Erhöhung der Frequenz von HLA-DRB1*04:01 bei HPV+ HNSCC und von HLA-B*08:01 bei HPV- HNSCC.

    Diskussion Die Ergebnisse weisen auf eine mögliche Prädisposition bezüglich der Entstehung eines HNSCC bzw. eines HPV+ HNSCC hin. Eine Einschränkung der Präsentation tumorrelevanter Antigene (Immune Gap) durch die genannten HLA-Allele und somit ein „übersehen“ des Tumors wäre eine mögliche Erklärung.

    Poster-PDF A-1644.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Engelhardt Daphne
    HNO-Klinik, Kopf-Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm
    Frauensteige 12
    89075 Ulm

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

    © 2021. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany