CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S90
DOI: 10.1055/s-0041-1727862
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: HPV / Tumormarker

Risikostratifizierung HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome Entwicklung und Validierung eines neuen Risikostratifizierungssystems

M Oberste
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Münster
,
A Riders
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Münster
,
B Abbaspour
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Münster
,
L Kerschke
2   WWU Münster, Institut für Biometrie und klinische Forschung (IBKF), Münster
,
C Rudack
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Münster
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Risikostratifizierung für HPV OPSCC in der 8. Edition der AJCC/UICC Klassifikation ist in bestimmten Untergruppen nicht aussagekräftig genug. Daher entwickelten wir ein neues Risikostratifizierungssystem, was wichtige Risikofaktoren bei OPSCC wie intensiven Nikotin- (>10py) und Alkoholmissbrauch (>3 Tage/Woche) und das Geschlecht neben dem HPV- und TNM-Status berücksichtigt.

    Methoden In diese Studie wurden 464 Patienten mit behandeltem OPSCC an unserer HNO Uniklinik Münster zwischen 2001 und 2017 eingeschlossen. Die Kohorte wurde mit einem Zuordnungsverhältnis von 2:1 in eine Untersuchungskohorte (n=294) und eine Validierungskohorte (n=190) randomisiert. Auf Grundlage einer multivariablen Cox-Regressionsanalyse (Geschlecht, HPV-, Rauch-, Alkoholstatus, T- und N-Stadium 8. Edition UICC) wurde ein Risiko-Score (RS; Bereich: 0 bis 4,5) erstellt. Bei optimaler Schichtung des RS ??wurden vier Risikogruppen definiert, wonach jeder Patient hinsichtlich seiner individuellen Risikobewertung klassifiziert wurde. Die Gesamtüberlebensraten der Risikogruppen wurden mit der Kaplan-Meier-Methode verglichen (Log-Rank-Test, p <0,005).

    Ergebnisse 228 OPSCC (49,1 % ) waren HPV positiv (HPV E6/E7-DNA). In unserer primär chirurgischen Kohorte (66 % ) sahen wir einen signifikanten Unterschied zwischen allen Risikogruppen hinsichtlich des 5-Jahres-Gesamtüberlebens (p=0,001). In der Validierung bestätigten sich die Ergebnisse (p=0,036).

    Schlussfolgerung Unser Risikostratifizierungssystem unterstreicht, dass Rauchen (>10py), Alkohol (>3 Tage/Woche) und das Geschlecht die Risikostratifizierung bei HPV OPSCC verbessern können. Daher empfehlen wir diese Faktoren in zukünftigen Tumorklassifikationen neben dem HPV- und TNM-Status mit einzubeziehen.

    Poster-PDF A-1370.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Oberste Maximilian
    Universitätsklinikum Münster, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
    Münster

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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