Effekte von α-Solanin auf HNSCC und HUVEC in vitro

Einleitungα-Solanin ist ein Glykoalkaloid, welches in Nachtschattengewächsen vorkommt und im Menschen toxisch wirkt. Voruntersuchungen an verschiedenen Tumorzelllinien zeigten unter anderem eine Inhibition von Tumorzellwachstum und eine Apoptoseinduktion. In dieser Arbeit sollte die Wirkung von α-Solanin auf Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomzellen (HNSCC) untersucht werden. Zudem wurden genotoxische und antiangiogene Effekte bei humanen Umbilicalvenen-Endothelzellen (HUVEC) im subtoxischen Bereich evaluiert.

Material und MethodenZytotoxizität und Apoptoserate an einer humanen Pharynxkarzinom-Zelllinie (FaDu) sowie die Zytotoxizität an HUVEC wurden nach 24-stündiger Behandlung mit α-Solanin in aufsteigender Dosierung bis 30µM mit Hilfe des MTT- und Annexin-V-Tests bestimmt. Die Analyse der Genotoxizität im subtoxischen Bereich bei HUVEC erfolgte mit Hilfe der Einzelzellgelelektrophorese (Comet-Assay). Die antiangiogene Wirkung wurde im Capillary Tube Formation Assay evaluiert.

Ergebnisse MTT- und Annexin-V-Test zeigten in FaDu eine konzentrationsabhängige Induktion eines apoptoseunabhängigen Zelltods durch α-Solanin. Der zytotoxische Effekt im MTT-Test trat bei HUVEC bereits in niedrigeren Konzentrationen auf. Eine Genotoxizität im Comet-Assay und eine Inhibition der Angiogenese im Capillary Tube Formation Assay bei HUVEC konnte in subtoxischen Dosen nicht detektiert werden.

Diskussion α-Solanin wirkt zytotoxisch sowohl auf maligne als auch auf nicht-maligne Zellen. Es konnte im Gegensatz zu bestehenden Daten in der Literatur keine Tumorzell-Apoptose, sondern eine -Nekrose nachgewiesen werden. Aufgrund der Zytotoxizität auf nicht-maligne Zellen ist die Applikation von α-Solanin als Tumortherapeutikum nicht möglich.

Interessenkonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
13 May 2021