CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S142
DOI: 10.1055/s-0041-1728024
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Cochlea Implantat-Revisionen: Ursachen und Implikationen

T Hussain
1   HNO-Klinik der Universität Essen, Essen
,
S Hans
1   HNO-Klinik der Universität Essen, Essen
,
L Holtmann
1   HNO-Klinik der Universität Essen, Essen
,
B Höing
1   HNO-Klinik der Universität Essen, Essen
,
S Lang
1   HNO-Klinik der Universität Essen, Essen
,
D Arweiler-Harbeck
1   HNO-Klinik der Universität Essen, Essen
› Author Affiliations
 
 

    In den vergangenen 10 Jahren wurden in Deutschland über 30.000 Patienten mit einem Cochlea Implantat (CI) versorgt, mit steigender Tendenz. Entsprechend werden auch CI-Revisionsoperationen häufiger. In dieser Studie wurden die Ursachen für CI-Revisionsoperationen, also CI-Explantationen und -Wechsel, untersucht. Zwischen 2014 und 2018 wurden in unserer Klinik 519 Patienten einseitig oder beidseitig mit einem CI versorgt (77,9 %  Erwachsene, 22,1 %  Kinder). Im selben Zeitraum wurden 27 Patienten explantiert und teils zweizeitig re-implantiert. 28 CIs wurden einzeitig gewechselt. Analysiert wurden die Ursachen der Revisionsoperationen; einbezogen wurden dabei nur vollständige CI-Revisionen ohne reine Magnetwechsel, unabhängig vom Implantationsdatum. Häufigste Ursache für eine CI-Explantation waren in 37,0 %  (n=10/27) der Fälle Infektionen im Bereich des Implantatlagers. Bei 8/10 dieser Patienten erfolgte eine zweizeitige Re-Implantation. 33,3 %  (n=9/27) der Patienten wünschten eine definitive Explantation bei chronischer Schmerzsymptomatik ohne Implantatdefekt und 25,9 %  (n=7/27) der Explantationen erfolgten bei dauerhaft fehlendem Hörgewinn. Einzeitige Implantatwechsel wurden bei 64,2 %  (n=18/28) der Patienten aufgrund von technischen Defekten vorgenommen. Die mittlere Dauer zwischen initialer Implantation und Wechsel bei Implantatdefekt lag bei 148,3 Monaten.

    Bei steigenden CI-Implantationszahlen und langer zeitlicher Latenz, inbesondere bei CI-Wechseln, ist mit einer stetigen Zunahme der CI-Revisionsoperationen zu rechnen. Während bei der Mehrzahl der Revisionsoperationen ein Implantatwechsel erfolgt, können inbesondere chronische Schmerzen oder ein mangelnder Hörgewinn eine definive Explantation bedingen und sollten bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.

    Poster-PDF A-1292.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Hussain Timon
    HNO-Klinik der Universität Essen
    Essen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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