CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S150
DOI: 10.1055/s-0041-1728050
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Restgehörerhalt nach intracochleärer Steroidinjektion mittels eines Cochlea-Katheters direkt vor Cochlea-Implantation

NK Prenzler
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hno, Hannover
,
R Salcher
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hno, Hannover
,
S Haumann
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hno, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hno, Hannover
,
A Warnecke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hno, Hannover
› Author Affiliations
 
 

    Struktur- und Restgehörerhalt zählen zu den wichtigsten Herausforderungen heutiger und zukünftiger Cochlea-Implantationen. Neben atraumatischen Elektroden sowie einer optimierten Operationstechnik gibt es auch pharmakologische Ansätze diese Ziele zu erreichen. Probleme der lokalen Applikation sind die wechselhafte Permeabilität der Rundfenstermembran sowie die geringe Diffusion innerhalb der Cochlea. Spezielle Drug Delivery Verfahren sind nötig um auch Pharmakotherapie in apikalen Bereichen zu ermöglichen und perspektivisch das tieftonale Restgehör zu erhalten. Die Applikation eines Pharmakons kann mit Hilfe eines Cochlea-Katheters sicher und auch in apikaleren Regionen effektiv gelingen.

    Um den Effekt einer Steroidapplikation auf das Restgehör zu untersuchen wurden 10 Patienten mit vorhandenem, aber für elektro-akustische Stimulation zu schlechtem Restgehör mit einer Steroidinjektion über den Katheter und anschließender Insertion einer Med-El Flex28 Elektrode behandelt. Intraoperativ wurden Cochlea Microphonics und postoperativ die Hörschwellen gemessen. Der Hörerhalt wurde mit dem von Patienten verglichen, die keine intracochleäre Steroidapplikation aber die gleiche Elektrode erhielten.

    Bei der intraoperativen CM Messung zeigten sich allenfalls dezente Abfälle der Schwellen während der Katheterapplikation. Postoperativ war der Hörerhalt mindestens ähnlich gegenüber dem Vergleichskollektiv.

    Zusammenfassend ist die Applikation von Triamcinolon mittels eines Cochlear Katheters ein atraumatisches Verfahren, mit dem sogar Restgehör vergleichbar erhalten werden kann. Diese Applikationsart ist damit auch für andere Anwendungen wie etwaige pharmakologische, gentechnische oder zellbasierte Therapien der Cochlea interessant.

    Poster-PDF A-1429.pdf

    Cluster of Excellence Hearing4All, Med-El


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Übernahme von Kongress- und Reisekosten durch die Firma Med-El.

    Korrespondenzadresse

    Prenzler Nils Kristian
    Medizinische Hochschule Hannover, Hno
    Carl-Neuberg-Str. 1
    30625 Hannover

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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