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DOI: 10.1055/s-0041-1728069
Vorhersage zum Sprachverstehen von CI-Kandidaten im Seniorenalter anhand kognitiver Screenings
Einleitung Um bei einer CI-Versorgung älterer Hörgeschädigter die Erfolgsaussichten im Sprachverstehen genauer vorhersagen zu können, soll hier untersucht werden, ob die präoperative Kognitionsleistung Aussagen über den Hörerfolg mit Cochlea-Implantat ermöglicht.
Methode Das Kollektiv umfasst 42 postlingual ertaubte CI-Patienten über 65 Jahre, die präoperativ an einem kognitiven Screening, dem Mini-Mental-Status-Test (MMST) inklusive Uhrentest, teilgenommen haben. Die Sprachtestergebnisse wurden postoperativ nach der Erstanpassung mit dem Freiburger Einsilbertest, dem HSM-Satztest in Ruhe und im Störschall 10dB S/N erhoben. Es wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Gesamtergebnis im MMST, den sieben Aufgabenbereichen zur Überprüfung verschiedener kognitiver Funktionen und den Sprachtestergebnissen gibt.
Ergebnisse Die Patientengruppe mit kognitiv auffälligem Screeningbefund hat durchschnittlich niedrigere Sprachtestergebnisse als die Patienten mit einem unauffälligen Befund. Es bestehen signifikante Korrelationen zwischen dem Gesamtergebnis des MMST und dem Einsilberverstehen (r = 0,32; p = 0,04) und dem Satzverstehen in Ruhe (r = 0,33; p = 0,03). Keine signifikanten Korrelationen bestehen zwischen dem MMST und dem Satztest im Störschall sowie zwischen den einzelnen Aufgabenbereichen und den Sprachtestergebnissen.
Schlussfolgerungen Die Patientengruppe mit präoperativ auffälligem Befund im kognitiven Screening profitiert ebenfalls vom CI. Initial ist ein Sprachverstehen im Störschall für beide Gruppen schwierig. Präoperative kognitive Screenings eignen sich zur Vorhersage des Hörens am Beginn der CI-Versorgung und ermöglichen es, in der präoperativen Patientenberatung realistische Erwartungen zu formulieren.
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Interessenkonflikt
Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.
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Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2021
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