Ziel In dieser Studie wurde die Ausgangsleistung eines neuartigen semi-implantierbaren
Knochenleitungshörgerätes (BCD, Sentio, Oticon Medical) mit einem etablierten perkutanen
knochenverankerten Hörsystem (Ponto 3, Oticon Medical) experimentell in Kadaverköpfen
verglichen. Weiterhin wurde die Auswirkung einer Abflachung der Schädelknochenoberfläche
an der Stimulationsposition und die Implantation in einem Knochenbett auf die Leistungsübertragung
des Sentio untersucht.
Material und Methoden: Das perkutane Ponto und das transkutane Sentio wurden nacheinander an zwei Stellen
in 5 menschlichen Kadaverköpfen implantiert: 50 mm superior-posterior der Gehörgangöffnung
(Pos. A) und etwa 20 mm inferior-posterior der Gehörgangöffnung hinter der Ohrmuschel
auf dem Mastoid (Pos. B). Die ipsilaterale Vibration des Cochlea- Promontoriums (CP)
in Antwort auf die BCD-Stimulation wurde mittels eines Laser-Doppler-Vibrometers gemessen.
Zusätzlich wurde der Knochen an Position B durch Bohren eines ungefähr 3 mm tiefen
Knochenbettes dem Sentio angepasst und die CP-Vibration wurde nach Platzierung des
Sentios an dieser manipulierten Position gemessen.
Ergebnisse Bei Stimulationen an Position B wurden höhere CP-Amplituden beobachtet. Die Platzierung
des Sentio-Transducers an Position B ergab ähnliche oder bis zu 7 dB höhere maximale
durchschnittliche Vibrationsamplituden als das Ponto 3 an Position A für Frequenzen
über 600 Hz. Es wurden keine signifikanten Auswirkungen des Knochenbettes gefunden.
Zusammenfassung Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Sentio an Position B ähnliche Ausgangspegel liefert
wie das perkutane Ponto 3 an Position A. Die Ergebnisse zeigten auch, dass das Bohren
eines Knochenbettes für die Platzierung des Sentio-Transducers die Ausgangsleistung
nicht verbessert.
Poster-PDF
A-1319.pdf
Willilam Demant Foundation und Oticon Medical