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DOI: 10.1055/s-0041-1728262
Fallbericht: Azathioprin – die Rettung des letzthörenden Ohres bei rezidivierenden Hörstürzen?
Einleitung Der sympathische Hörverlust, ähnlich der sympathischen Ophthalmie kann nach Schädigung des kontralateralen Sinnesorgans auftreten. Scheinbar führt die Schädigung der Cochlea zur Exposition von Antigenen, die eine autoimmun getriggerte, antikörpervermittelte Inflammation des kontralateralen Ohres verursacht.
Anamnese Die Vorstellung der 57-jährigen Patientin erfolgte mit der Frage nach CI-Versorgung links bei einseitiger Taubheit seit dem 10. Lebensjahr a.e. nach Mumpsinfektion. Seit dem 50. Lebensjahr leide die Patientin zusätzlich an rezidivierenden Hörstürzen rechts. Therapien mit Glukokortikoiden (GK) i.v. und oral führten jeweils lediglich zu einer kurzfristigen therapieassoziierten Erholung des rechten Gehörs.
Ergebnisse Die apparativen Ergebnisse und die lange Taubheitsdauer ließen ein zufriedenstellendes Rehabilitationsergebnis mit CI links nicht erwarten. Bei GK-abhängiger Hörschwelle rechts wurde eine probatorische immunsuppressive Therapie begonnen. Diese beinhaltete Prednisolon 250mg und Acetazolamid 250mg als Erhaltungsdosis jeweils mit anschließendem Ausschleichschema, in Kombination mit Azathioprin 100 mg tgl. als direkt wirksames Immunsuppressivum, das i.d.R. seinen vollständige Wirkung nach 2-5 Monaten erreicht. Bei stabiler Hörschwelle konnte das GK nach 1 Monat und das Acetazolamid nach 9 Monaten komplett ausgeschlichen werden. Aktuell ist das Hörvermögen der Patientin unter der Therapie von Azathioprin 100mg tgl. subjektiv, wie auch audiometrisch konstant.
Schlussfolgerungen Unter der o.g. immunsuppressiven Therapie kam es zu keiner weiteren Hörminderung auf der rechten Seite, was ein Hinweis auf einen sympathischen Hörverlust sein könnte. Bei GK-abhängiger Hörschwelle sollte eine immunsuppressive Langzeittherapie erwogen werden.
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Interessenkonflikt
Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2021
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