Einführung Ziel dieser Studie ist es, die "Common Cavity" (CC) mit der Anatomie eines normal
konfigurierten Innenohrs zu vergleichen, um zu beurteilen, ob die CC sowohl den cochleären
als auch den vestibulären Teil des Innenohrs enthält. Weiterhin soll der Nutzen einer
3D-Rekonstruktion für die Diagnose der CC bewertet werden.
Methoden Hochauflösende HRCT-Bilddatensätze (Computertomographie) von 17 ursprünglich als
CC identifizierten Schläfenbeinen wurden mit 3D-Rekonstruktion und multiplanarer Bildanalyse
mit einer frei verfügbaren Software zur 3D-Segmentierung des Innenohrs ausgewertet.
Alle 3D-Bilder von CC wurden mit einem normalen Innenohr verglichen. Maximaler und
minimaler Durchmesser der CC wurden mit dem Umfang der CC in einer axialen Ebene korreliert.
Ergebnisse In 13 Fällen (76 % ) enthielt die Höhle nur den vestibulären Teil des Innenohrs und
nicht den cochleären Anteil wie für die CC definiert. Eine echte CC wurde nur in einem
Fall (6 % ) korrekt diagnostiziert. In drei Fällen (18 % ) konnte ein rudimentärer
Teil des Cochlea-Anteils identifiziert werden. Die Länge der Achsen der elliptischen
Höhle zeigte eine starke positive lineare Beziehung zum Umfang der Höhle (lange Achse:
r = 0,94; p < 0,0001; kurze Achse: r = 0,68; p = 0,0029).
Schlussfolgerung Diese Studie unterstützt die Annahme, dass viele CC-Fälle nur den vestibulären Teil
des Innenohrs enthalten und daher Fälle von cochleärer Aplasie darstellen. Die 3D-Segmentierung
und die systematische Analyse der CT-Bildgebung tragen zum Verständnis der Morphologie
der anatomischen Strukturen des Innenohrs bei.