CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S249
DOI: 10.1055/s-0041-1728534
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Pädiatrische HNO-Heilkunde

Vergleich der Komplikationen bei sequentieller versus simultaner bilateraler Cochlea-Implantat-Versorgung bei Kindern

P Della Janna
1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt am Main
,
T Stöver
2   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frankfurt am Main
,
S Kramer
1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt am Main
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Cochlea Implantate (CI) ermöglichen die Hörhabilitation und –rehabilitation und damit den primären Lautspracherwerb bei Kindern mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit oder Taubheit. Die besten Ergebnisse hinsichtlich sprachlicher Entwicklung werden bei frühzeitiger bilateraler Versorgung erzielt. Früher wurde meist sequentiell, heute eher simultan bilateral ab dem Säuglingsalter implantiert. Argumente gegen eine simultane Versorgung umfassen wirtschaftliche Aspekte, sowie zusätzliche Narkose- und Operationsrisiken. Ziel unserer Studie war es, peri- und früh postoperative Komplikationen der beiden Vorgehensweisen zu vergleichen.

    Methodik Retrospektiv wurden Kinder aus den Jahren 2015-2019 untersucht. 109 Kinder, die zum Zeitpunkt der Implantation zwischen 6-63 Monate alt waren, wurden in unsere Studie eingeschlossen. Simultan bilateral CI versorgt wurden 55 Kinder, 54 haben nur 1 CI erhalten, bzw. wurden zweizeitig versorgt. Erhoben wurden neben dem Auftreten von Komplikationen auch das Alter der Kinder bei Implantation, Vorerkrankungen, Schnitt-Naht-Zeit, Saalzeit, Dauer des stationären Aufenthaltes, prä- und intraoperative HB-Wert sowie sonstige Gründe für einen vorzeitigen Abbruch bei simultan bilateralem Vorgehen.

    Ergebnisse Simultan bilateral implantierte Kinder haben eine insgesamt kürzere Operationszeit sowie einen verkürzten gesamten stationären Aufenthalt im Vergleich zu den sequentiell versorgten. In unserer Studie zeigte sich als einzige Komplikation ein vorzeitiger Abbruch der der geplanten simultanen Operation nach einer Seite aufgrund eines relevanten HB-Abfalls.

    Diskussion Bei präziser Indikationsstellung und intraoperativer HB-Kontrolle ist die simultane bilaterale Implantation eine sichere Möglichkeit der pädiatrischen Cochlea-Implantation.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Della Janna Patrizia
    Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie
    Frankfurt am Main

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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