CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S250
DOI: 10.1055/s-0041-1728536
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Pädiatrische HNO-Heilkunde

Late-onset Schwerhörigkeit bei Kindern mit konnataler CMV-Infektion

D Hirth
1   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
,
T Stöver
2   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für HNO-Heilkunde, Frankfurt/M.
,
S Kramer
1   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Konnatale CMV-Infektionen sind ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten kindlicher konnataler, progredienter oder late-onset Schwerhörigkeiten. Inzidenz und Schwergrad sind hierbei hoch variabel. Eine bisher wenig untersuchte Gruppe sind Kinder mit initial unauffälligem Hörvermögen, die im späteren Verlauf bis zum Schuleintritt eine Schwerhörigkeit entwickeln. Wir analysierten diese Subgruppe in unserem Patientenstamm.

    Methodik Wir werteten die Krankenakten aller Kinder mit konnataler CMV-Infektion aus, welche sich zum Stichtag des 01.09.2020 in unserer Behandlung bei manifester Hörstörung oder zu regelmäßigen Verlaufskontrollen bei asymptomatischem Verlauf befanden. Wir analysierten den Grad der Hörstörung und Verlauf des Hörvermögens von der Erstvorstellung in unserer Klinik bis zum Stichtag.

    Ergebnisse Zum Zeitpunkt der Erhebung befanden sich 39 Kinder mit konnataler CMV-Infektion in unserer Nachsorge. Hiervon wiesen 12 (31 % ) eine Hörstörung auf. 27 Kinder (69 % ) waren normalhörend. Von den schwerhörigen Kindern sind 6 mit Cochlea Implantat, 3 Kinder mit Hörgeräten und eines bimodal versorgt. Aus dem Kollektiv der schwerhörigen Kinder hatten 2 (17 % ) ein unauffälliges Neugeborenenhörscreening und entwickelten erst später eine Schwerhörigkeit. Zeitpunkt der Diagosestellung war der 17. Lebensmonat, bzw. das 4. Lebensjahr.

    Schlussfolgerung 17 %  unserer schwerhörigen Patienten entwickelten eine Late-onset Schwerhörigkeit nach zunächst unauffälligem Neugeborenenhörscreening. Dies deckt sich mit bereits vorhandenen Beobachtungen, die Late-onset Schwerhörigkeiten zwischen 14,6 %  und 18,1 %  berichten (1,2). Diese kleine Gruppe von Patienten sollte in weiteren Untersuchungen, auf den Zeitpunkt des Einsetzens der Schwerhörigkeit und den Schweregrad untersucht werden.


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Hirth Daniel
    Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie
    Theodor-Stern-Kai 7
    60590 Frankfurt/M.

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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