CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S251
DOI: 10.1055/s-0041-1728540
Abstracts
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Aktuelle Komplikationsraten bei elektiver Adenotomie bei Kindern (n=783)

F Stupp
1   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Ulm, Ulm
,
TK. Hoffmann
1   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Ulm, Ulm
,
G Kanagalingam
1   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Ulm, Ulm
,
J Lindemann
1   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Ulm, Ulm
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Komplikationen bei Adenotomie (AT) sind selten, können aber im Falle einer Nachblutung bei Kindern lebensbedrohlich sein. Um Risikofaktoren zu eruieren, erfolgte die retrospektive Auswertung eines großen Patientenkollektivs einer deutschen Universitätsklinik.

    Methoden Eingeschlossen wurden n=783 Kinder (2-7 Jahre), welche 2011 -2017 eine AT erhielten. Ausgewertet wurden Daten zu Gerinnungsanamnese (standardisierter Bogen) und intra- sowie postoperativen Komplikationen (vermehrte intraop. Blutung, Nachblutung, Wundinfektion, Grisel-Syndrom).

    Ergebnisse Bei 33 Kindern (4,2 % ) trat im Verlauf eine antibiotikapflichtige Wundinfektion auf. Ein Grisel-Syndrom wurde bei 9 (1,1 % ) Patienten beschrieben. 5 Kinder (0,6 % ) bluteten nach; in 2 Fällen davon war eine operative Blutstillung noch am OP-Tag nötig (0,3 % ). Die weiteren Nachblutungen jeweils an Tag 1, 4 und 19 waren nicht interventionspflichtig. Bei einem Kind wurde bei initial unauffälligem Screening nachträglich ein Von-Willebrand-Syndrom Typ 1 (vWS) diagnostiziert. Eine intraop. erhöhte Blutungsneigung wurde bei 5 (0,6 % ) Kindern dokumentiert. In davon 2 Fällen war präop. durch ein auffälliges Screening eine Diagnostik eingeleitet und eine Thrombozytopathie und ein vWS erkannt worden.

    Schlussfolgerung Nach AT sollten Kontrollen erfolgen, um eine Wundinfektion zeitnah zu erkennen. Nachblutungen sind im Patientenkollektiv im Vergleich zur Literatur selten (0,6 % ), können aber trotz unauffälliger Anamnese nicht sicher ausgeschlossen und verhindert werden. Interventionsbedürftige Blutungen treten, wenn dann frühzeitig auf (< 24h) und sind nicht regelhaft mit Gerinnungsstörungen assoziiert. Das Gerinnungsscreening ist dennoch essentiell, da in Einzelfällen so bereits präoperativ Gerinnungsstörungen erkannt werden.

    Poster-PDF A-1689.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Stupp Franziska
    Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Ulm
    Ulm

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    13. Mai 2021

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