CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S256-S257
DOI: 10.1055/s-0041-1728558
Abstracts
Phoniatrie

Verwendung von Neuromodulation zur Kontrolle der Symptome der adduktorischen spasmodischen Dysphonie (AdSD)

B Schneider-Stickler
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Wien, Österreich
,
M Leonhard
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Wien, Österreich
,
G-Y Ho
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Wien, Österreich
,
A-M Kuttenreich
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
,
GF Volk
3   Universitätsklinikum Jena, Fazialis-Nerv-Zentrum Jena, Jena
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Eine Lähmung des Nervus laryngeus superior (SLN) kann zur signifikanten Verringerung des Tonumfangs, Asymmetrie der Schwingungsphase der Stimmlippen und akustischer Aperiodizität und damit zu einer insgesamt schlechten Stimmqualität führen. Dies weist darauf hin, dass dieser Nerv eine signifikante Rolle beim Auftreten von Symptomen der spasmodischen Dysphonie (SD) spielten könnte. 2014 wurden erste Ergebnisse über die mögliche positive Wirkung einer einseitigen Elektrostimulation des M. thyroarytaenoideus (TA) zur Kontrolle der adduktorischen SD (AdSD) veröffentlicht. Unsere Studie untersucht die Wirkung einer direkten Elektrostimulation des inneren Astes des SLN (iSLN) auf AdSD Symptome.

    Methoden An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wurde für je 30 Min. eine perkutane Elektrostimulation mittels Hook-Wire-Elektroden durchgeführt. Spasmenzahl (SC), Stimmstress (VS), Sprachaufwand (PE), Stimmumfangsprofil (VRP), Rauhheit, Behauchtheit, Heiserkeit (RBH), Maximale Phonationsdauer (MPT), Voice Handicap Index 9 (VHI-9) und Fragebögen zur Lebensqualität (QoL) wurden ausgewertet.

    Ergebnisse Bisher wurden 6 Patienten (1 Mann, 5 Frauen) in die Studie eingeschlossen. Im Vergleich zur Baseline verbesserten sich SC, VS und PE nach 5 Tagen signifikant (p=0,031). Alle anderen Tests zeigten eine nicht signifikante Verbesserung, was möglicherweise an der geringen Teilnehmerzahl liegt. Die Stimulation verursachte bisher keine unerwünschten Ereignisse.

    Schlussfolgerungen Unsere ersten Ergebnisse zeigen, dass die Stimulation des iSLN - ohne unerwünsche Ereignisse - zu einer signifikanten Abnahme von SC, VS und PE führt. Die genauen Effekte der Behandlung für VRP und QoL werden anhand einer größeren Teilnehmerzahl weiter untersucht, sobald genug Patienten rekrutiert wurden.

    Poster-PDF A-1364.pdf

    MED-EL Elektromedizinische Geräte GmbH


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    ao. Univ.-Prof. Dr. med.univ. Schneider-Stickler Berit
    Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
    Wien
    Österreich   

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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