CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S267-S268
DOI: 10.1055/s-0041-1728592
Poster
Rhinologie

Auswirkungen einer Schwangerschaft auf die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT)

MC Schleupner
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
K Thangavelu
2   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Marburg
,
A Iannaccone
3   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Essen
,
S Lang
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
U Geisthoff
2   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Marburg
,
F Droege
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Aufgrund möglicher viszeraler arteriovenöser Malformationen (AVM) und rezidivierender Blutungen gelten Schwangerschaften bei Patientinnen mit hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (HHT) als Risikoschwangerschaften. Anhand dieser Fallserie sollen der Epistaxisverlauf und Komplikationen vor, während und nach einer Schwangerschaft bei HHT-Patientinnen analysiert werden.

    Methoden Drei HHT-Patientinnen wurden nach ihrer Schwangerschaft (SS) zu den beobachteten Krankheitssymptomen und Komplikationen befragt, und der Epistaxis Severity Score (ESS) wurde erhoben.

    Ergebnisse Während der Schwangerschaften boten alle Patientinnen verstärkte Epistaxisepisoden, sowohl in Dauer als auch in Intensität (ESS vor SS (m ± SD): 3,7 ± 1,1; während SS (m±SD): 5,7 ± 1,5). Nach Entbindung blieb der ESS bei allen Patientinnen gegenüber dem Befund vor Schwangerschaft erhöht ((m ± SD): 4,6 ± 1,4; Beobachtungszeitraum 15, 26 und 42 Monate). Zwei der Patientinnen wurden bereits vor der Schwangerschaft auf pulmonale AVM (PAVM) untersucht. Ihr Schwangerschaftsverlauf war komplikationslos. Die dritte Patientin erlitt in der 22.SSW einen Apoplex und in der anschließenden Diagnostik fielen ein persistierendes Foramen ovale sowie PAVM auf. Erst danach wurde bei ihr die HHT diagnostiziert, und es erfolgte jeweils der interventionelle Verschluss.

    Diskussion Trotz des höheren Schwangerschaftsrisikos durch HHT treten auch hier nur selten Komplikationen auf, diese können jedoch schwerwiegend sein. So wird ein pulmonales Screening bei Erstdiagnose und möglichst vor jeder Schwangerschaft sowie ggf. eine Embolisation vorhandener PAVM empfohlen, um das Risiko für schwere Komplikationen wie beispielsweise Hämoptysen und Infarkte zu verringern.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Schleupner Marie Carolin
    Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
    Essen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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