Einleitung Morbus Basedow ist eine durch Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor vermittelte Autoimmunkrankheit, die endokrinen Orbitopathie (EO) ist dessen häufigste extra-thyreoidale Manifestation. Wir entwickelten und etablierten ein experimentelles EO-Mausmodell durch genetische Immunisierung von BALB/c-Mäusen mit einem Plasmid, das die A-Untereinheit des humanen TSHR kodiert. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle der Zytokine in den retroorbitalen Maus-Orbitafibroblasten (mOFs) in unserem Mausmodell zu analysieren.
Material und Methoden 31 weibliche BALB/c-Mäuse wurden immunisiert, 14 mit dem TSHR A-Untereinheit-Plasmid und 17 mit dem Kontroll-ß-Gal-Plasmid. Immunhistochemische Untersuchungen von F4/80, CD3 und TNF-a wurden durchgeführt und die Migration von Makrophagen wurde analysiert. Darüber hinaus wurden Zytokinanalysen mittels Legend Plex und ELISA durchgeführt.
Ergebnisse Das retroorbitale Gewebe wies Anzeichen einer Entzündung mit Makrophagen und CD3-positiven T-Zellen auf. Darüber hinaus wurde eine erhöhte Anzahl von TNF-a positiven Zellen im Gewebe gezählt. Ein Migrationstest zeigte nach Stimulation mit TNF-a eine vermehrt Anzahl von Makrophagen in mOF´s. Die Stimulation mit TNF-a führte darüber hinaus bei den TSHR-immunisierten Mäusen zu erhöhten Werten von CCL-2 und CCL-20.
Diskussion Die vorliegende Studie zeigt, dass TNF-a eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der EO zu spielen scheint. TNF-a ist in diesem autoimmunen hyperthyreoten Mausmodell erhöht. In dieser Arbeit wurde zum ersten Mal das Zytokinspektrum in mOFs von EO-Mäusen und Kontrollmäusen analysiert. CCL-2 und CCL-20 scheinen krankheitsmodulierende Chemokine für die endokrine Orbitopathie zu sein.
