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DOI: 10.1055/s-0041-1729398
Zerebrospinale Nematodose bei einem Alpaka (Vicugna pacos)
Einleitung Zerebrospinale Nematodosen werden durch verschiedene Nematoden ausgelöst und stellen eine Ursache zentralnervöser Erkrankungen diverser Tierarten dar. Kreuzinfektionen zwischen domestizierten und wilden Wirtsspezies sind dabei zu berücksichtigen.
Material und Methoden Ein 4 Monate altes, weibliches Alpaka, dessen Liquorbefund gegen eine Meningitis sprach, wurde nach progressiven Bewegungs- und Kopfhaltungsstörungen mit finalem Festliegen euthanasiert und pathomorphologisch untersucht.
Befunde Im Gehirn, insbesondere im Thalamus/Hypothalamus, und im Rückenmark wurden multifokal eine chronische lymphohistiozytäre und plasmazelluläre Meningoenzephalomyelitis, Enzephalomyelomalazien sowie Glianarben festgestellt. Oligofokal fanden sich intrazerebrale Nematodenlarven mit einem Durchmesser von ca. 80 µm, lateralen Alae und deutlichen Seitensträngen.
Schlussfolgerungen Die Befunde entsprechen dem Krankheitsbild einer zerebrospinalen Nematodose. Die Morphologie der Larven spricht für Askariden einheimischer (Wild-)Wiederkäuer. Der Fall verdeutlicht die Gefahr aberranter Parasitosen bei wildzugänglicher Außenhaltung von Neuweltkameliden und stellt eine seltene, jedoch zu berücksichtigende Differenzialdiagnose bei zentralnervösen Erkrankungen von Alpakas dar.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. Juni 2021
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