Aktuelle Ernährungsmedizin 2021; 46(03): e3
DOI: 10.1055/s-0041-1729687
Oral communications

IMPLEMENTIERUNG DES DGE-QUALITÄTSSTANDARDS FÜR DIE BETRIEBSVERPFLEGUNG: VERÄNDERT SICH DER VERKAUF UND VERZEHR VON OBST UND GEMÜSE

M Schneider
1   Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd
,
C Nössler
1   Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd
,
A Carlsohn
2   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg, Germany
,
P Lührmann
1   Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd
› Author Affiliations
 
 

Introduction Obst und Gemüse sind elementar in einer gesundheitsfördernden Ernährung. Die Umsetzung des DGE-Qualitätsstandards für die Betriebsverpflegung (DGE-QS) gewährleistet ein adäquates Obst- und Gemüseangebot in Mensen und Kantinen.

Objectives Untersucht wurde erstmals in Deutschland, ob sich durch die Implementierung des DGE-QS (DGE, 2013) in einer Mensa der Verkauf von Obst und Gemüse (Teilstudie A) sowie der tägliche Obst- und Gemüseverzehr (Teilstudie B) verändern.

Methods In einem Prätest-Posttest-Design wurden die Kassendaten der Mensa bezüglich des täglichen Verkaufs von Obst und Gemüsekomponenten (Stck.) sowie Obst und Gemüsekomponenten pro Hauptkomponente untersucht. Eine Woche nach Implementationsstart des DGE-QS (t1) wurden die Kassendaten über 20 Öffnungstage ausgewertet und mit denen desselben Vorjahreszeitraums (t0) verglichen (Mann-Whitney-U-Test).Der tägliche Obst- und Gemüseverzehr der Studienteilnehmenden wurde mittels 3-Tage-Schätzprotokoll in einem kontrollierten Prätest-Posttest-Design erfasst. Die Daten wurden vor Implementierung des DGE-QS (t0) und im selben Zeitraum des Folgejahrs – mindestens 10 Wochen nach Implementationsstart (t1) – erhoben und miteinander verglichen. Die Interventionsgruppe (IG) nutzte die Mensa ≥ 1x/Woche, die Kontrollgruppe (KG) < 1x/Woche zum Verzehr einer Mittagsmahlzeit (ANOVA mit Messwiederholung).

Results Teilstudie A zeigte, dass nach Implementierung des DGE-QS der tägliche Verkauf von Obst anstieg (t0: 17,4±11,6 Stck., t1: 25,6±10,4 Stck; p < 0,05), jedoch nicht der von Gemüsekomponenten (t0: 132.3±49.7 Stck., t1: 145,0±55.8; n.s.). Pro Hauptkomponente wurden zu t1 mehr Obst (t0: 0,07±0,03 Stck., t1: 0,12±0.06 Stck.; p < 0,001) und Gemüsekomponenten (t0: 0,54±0,09 Stck., t1: 0,62±0,12 Stck.; p < 0,05) verkauft.In Teilstudie B nahmen 46 Hochschulangehörige in der IG (58,7 % Studierende, 76,1 % Frauen) und 49 in der KG (79,6 % Studierende, 95,9 % Frauen) teil. Es wurden keine Veränderungen von t0 zu t1 bezüglich des täglichen Obst- (IG, t0: 191±109 g; KG, t0: 186±141 g; n.s.) und Gemüseverzehrs (IG, t0: 260±170 g, KG, t0: 220±156 g; n.s.) beobachtet.

Conclusion Durch die Implementation des DGE-QS ließ sich der Verkauf von Obst sowie Obst und Gemüsekomponenten pro Hauptkomponente steigern. Allerdings führte dies nicht zu einer Verzehrsteigerung von Obst und Gemüse. Um den Obst- und Gemüseverzehr wirksam zu steigern sind offenbar höhere Anstrengungen erforderlich.

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  • References

  • 1 DGE (2013): DGE-Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung

Publication History

Article published online:
16 June 2021

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  • 1 DGE (2013): DGE-Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung