Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e4
DOI: 10.1055/s-0041-1730143
Abstracts
Senologie

Evaluation von Shear-Wave-Elastographie als additives Tool zum Assessment axillärer Lymphknoten in der klinischen Routine

LL Binder
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
F Riedel
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
B Schäfgen
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Hennigs
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
J Heil
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
M Golatta
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Shear-Wave-Elastographie (SWE) ist ein additives Verfahren zur nicht-invasiven Beurteilung von unklaren Brustläsionen. Erste Ansätze zur Verwendung dieses Verfahrens in der Beurteilung des axillären Lymphknotenstatus sind vielversprechend. Ziel der vorliegenden prospektiven Kohortenstudie war es, die Elastographie als additives Tool zum Assessment axillärer Lymphknoten in der klinischen Routine an unterschiedlichen Patientenkohorten zu validieren und in Hinblick auf die Prädiktion der histopathologischen Dignität zu evaluieren.

    Material und Methoden Zwischen 07/2019-09/2020 wurden n = 236 Patientinnen an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg eingeschlossen und bei diesen die SWE der axillären Lymphknoten durchgeführt. Von diesen hatten n = 55 ein histologisch gesichertes Mammakarzinom (davon 35 cN0 vs. 20 cN+). Kontrollgruppe waren n = 181 Patientinnen ohne Mammakarzinom. Analysiert wurden Normwerte für die Elastographie anhand einer Kontrollgruppe und bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Darüber hinaus erfolgt bei Letzteren der Vergleich mit der histopathologischen Referenz des axillären Lymphknotenstatus, bestimmt durch präoperative Biopsie, SLND und/oder ALND (inkl. TAD). Auswertung erfolgte hinsichtlich Sensitivität bzw. Spezifität.

    Ergebnisse Axilläre Lymphknoten unterscheiden sich in der Elastographie signifikant vom umgebenden Parenchym (Hilus: 2,03m/s ± 0,41, Cortex: 1,91m/s ± 0,36; P < 0,001). Bei Patientinnen mit Mammakarzinom konnten signifikant höhere Dichtemessungen für klinisch auffällige Lymphknoten (cN+) im Vergleich zu den unauffälligen Lymphknoten (cN-) gezeigt werden (3,78 m/s vs. 2,27 m/s (Hilus); p< 0,001). Im Vergleich mit dem histopathologischen Standard kann bei einem Schwellenwert von 2,35 m/s (Hilus) bzw. 1,95 m/s (Cortex) die Dignität der Lymphknoten elastographisch bestimmt werden.

    Zusammenfassung In der Elastographie zeigten sich signifikante Unterschiede in der Messung von Lymphknoten und umgebendem Parenchym bzw. zwischen klinisch und suspekten und nicht-suspekten Lymphknoten.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    01 June 2021

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