Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e19
DOI: 10.1055/s-0041-1730182
Abstracts
Senologie

Komplikationsmanagement bei Mammaoperationen - Einsatz von Arista® Wundpuder zur Hämostase in der Brustchirurgie

E Klein
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, München, Deutschland
,
M Kiechle
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, München, Deutschland
,
F Heinemann
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, München, Deutschland
,
S Paepke
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, München, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Blutungskomplikationen treten in der Mammachirurgie je nach Ausdehnung des Eingriffs und Begleiterkrankungen zu ca. 5 % auf. Lokale Maßnahmen wie die Applikation resorbierbarer Hämostyptika können zur Unterstützung der lokalen Hämostase insbesondere bei Patientinnen mit hohem Risikoprofil zur Verminderung von Blutungskomplikationen verwendet werden. Das aus Kartoffelstärke Mikropartikel bestehende resorbierbare Hämostyptikum Arista AH wird bereits seit einigen Jahren im Bereich der Mammachirurgie eingesetzt. Haack und Buonomo et al berichteten bereits über eine hohe Effektivität bzgl. der lokalen Hämostase aber auch über den Nebeneffekt einer signifikant reduzierten postoperativen Serombildung.

    Material und Methode Im Rahmen der retrospektiven Auswertungen zum Qualitätsmanagement wurden 42 Patientinnen, bei denen das lokale Hämostyptikum Arista AH verwendet wurde, analysiert. Arista AH wurde in Puderform (1 - 5g) über einen Plastiktubus auf die jeweilige Wundfläche appliziert. Der Einsatz erfolgte zwischen 10/2019 - 4/2021. Die Indikation wurde insbesondere bei Patientinnen mit bekannter Gerinnungsstörung, Patientinnen im Senium und bei ausgedehnten Wundflächen gestellt.

    Ergebnis Im beschriebenen Patientinnenkollektiv musste keine operative Revision aufgrund einer Nachblutung durchgeführt werden. Wie auch in der Literatur beschrieben, finden wir neben den positiven Effekten auf die Blutungkomplikationen, eine deutliche Verminderung der Drainagevolumina mit früherer Drainageentfernung und damit früheren Entlassung.

    Schlussfolgerung Die lokale Verwendung von Arista AH Wundpuder als Ergänzung bei Patientinnen mit klinisch erhöhtem Nachblutungsrisiko ist praktikabel und erscheint kostengünstig und effektiv. Der Einfluss auf weitere Qualitätsparameter wie postoperative Serompunktionen, Wundheilungsstörungen und Infektionen wird noch ausgewertet werden.


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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    01 June 2021

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