Einfluss von Therapienebenwirkungen auf die Lebensqualität und die Behandlungszufriedenheit von Patient*innen in BNGO-Praxen im Jahr 2020

Zielsetzung Zur Qualitätssicherung der ambulanten Betreuung von gynäkologischen Tumorpatientinnen und zur Kontrolle der Lebensqualität der Patientinnen und der Belastungen durch die Therapie führt der BNGO seit 2012 Umfragen bei Patient*innen durch, die in BNGO-Praxen betreut werden. Die letzte Umfrage fand von Februar bis Juli 2020 statt.

Material und Methoden Neben demographischen Daten, die vom Praxisteam ausgefüllt werden, beurteilten die Patient*innen ihre Zufriedenheit mit Praxis, Personal und Arzt/Ärztin. Zur Beurteilung der allgemeinen Belastung durch die Therapie in der vergangenen Woche wurde das NCCN-Distress-Thermometer verwendet. Die Häufigkeit aufgetretener Symptome und Nebenwirkungen unter der Therapie sowie Langzeitnebenwirkungen und die Anwendung komplementärer Maßnahmen wurden dokumentiert.

Ergebnisse Bis Februar 2021 wurden 1.853 Fragebögen von Patient*innen (Pat.) aus 46 Praxen zurückgesandt (Rücklaufquote 16,4%). 8 Pat. waren Männer, Durchschnittsalter war 60,8 Jahre, 19% prä/peri- und 81% postmenopausale Pat. 36% erhielten zum Befragungszeitpunkt eine antihormonelle Therapie, 47% eine Chemotherapie. 17% erhielten supportive oder osteoprotektive Medikamente. 618 Pat. wurden zusätzlich mit Anti-HER2-Therapien, CDK4/6-Inhibitoren oder PARP-Inhibitoren behandelt. Die häufigsten Probleme und auch die von allen Pat. als belastendste empfundenen waren Schlafstörungen gefolgt von Müdigkeit/Erschöpfung, und Taubheit/Kribbeln in den Extremitäten und Knochen-und Muskelschmerzen. Die Ausstattung der Praxen, die Organisation der Sprechzeiten und der Terminvergabe, die Zufriedenheit mit der Betreuung durch die Praxismitarbeiter und Ärzt*innen wurde zu jeweils 95% -100% mit sehr gut oder gut bewertet.

Zusammenfassung Insgesamt waren die Patienten mit der Behandlung in den Praxen erneut sehr zufrieden. 98% würden sich wieder ambulant behandeln lassen und 99,5% würden sich wieder in derselben Praxis behandeln lassen.

Interessenkonflikt

Es bestehen keine Interessenkonflikte.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. Juni 2021