Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(06): e45
DOI: 10.1055/s-0041-1730808
Abstracts
MGFG

Meningeosis carcinomatosa bei Mammakarzinom – Fälle der Universitätsfrauenklinik Dresden aus den Jahren 2009 bis 2019

A Nickol
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland
,
T Link
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Ziel dieser Arbeit ist es, geeignete Prognosefaktoren für Patientinnen mit Meningiosis carcinomatosa (MC) beim Mammakarzinom herauszustellen.

    Materialien und Methoden Auswertung von 55 Patientinnen mit Diagnose MC zwischen 2009- 2019 an der Universitätsfrauenklinik Dresden als retrospektive Analyse von Primärerkrankungs-, Diagnostik- und Therapiedaten, sowie deren Einfluss auf das Überleben der Betroffenen.

    Ergebnisse Die Diagnosestellung MC erfolgte durchschnittlich 32,5 Monate nach Erstdiagnose des Mammakarzinoms und wurde mittels MRT und Liquornachweis (58,2%, n=32), MRT allein (32,7%, n=18) oder Liquornachweis allein (9,1%, n=5) erbracht.

    Der Hormonrezeptorstatus war in 52,7% (n=29) triple negativ; 5,5% (n=3) HR-/HER2+; 3,6% (n=2) HR+/HER2+; 52,7% (n=29) HR+/HER2–. Die mittleren Überlebenszeiten betrugen 2,0 (triple negativ); 6,6 (HR+/Her2-), 12,7 (HR-/Her2+) und 14,0 Monate (HR+/Her2+). Patientinnen mit Tnbc zeigen dabei hochsignifikant früher eine MC (HR 2,8; p=0,001) und versterben hochsignifikant schneller nach Diagnosesicherung (HR 3,0; p=0,001). Als weitere Prognosefaktoren hinsichtlich OS konnten herausgestellt werden: Positivitiät des Hormonrezeptors (HR 0,6; p= 0,04) und HER2- Status (HR 0,4; p=0,042), sowie reduzierter Glukose- (HR 0,7; p=0,012) und erhöhter Lactatgehalt (HR 1,2; p=0,001) im Liquor. Therapeutisch erfolgte intrathekale Chemotherapie (63,6%; n=35), sowie diese in Kombination mit Radiatio (21,8%; n=12; OS HR 0,4 p=0,023).

    Zusammenfassung Trotz der retrospektiven Herangehensweise der Auswertung unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit klinischer Untersuchungen zu MC beim Mammakarzinom, um Patientinnen hinsichtlich ihrer Prognose fundiert beraten und entsprechend therapieren zu können.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    01. Juni 2021

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