Implementierung von selbsthilfestärkenden Online-Programmen als Behandlungsunterstützung in verschiedenen Versorgungssettings von Menschen mit psychischen Erkrankungen

Einleitung Trotz nachgewiesener Wirksamkeit werden selbsthilfestärkende Online-Programme bisher selten in die Behandlung von psychischen Erkrankungen eingebunden. Ziel der Studie ist die Entwicklung einer allgemeingültigen Disseminations- und Implementierungsstrategie für verschiedene Behandlungssettings am Beispiel eines Online-Programms zur Unterstützung bei depressiven Symptomen.

Methoden Das Projekt folgt einem sequentiell qualitativ-quantitativen Forschungsdesign. Projektphase I: Umfasst die Erstellung von Profilen der Nutzungsbereitschaft, die Entwicklung und Evaluation von Informationsfilmen sowie die Ermittlung von Vermittlungswegen. Projektphase II: Umfasst die Implementierung bzw. das bundesweite Rollout einer Beispielintervention. Projektphase III: Umfasst die Erfolgsmessung (quantitative Prä-Post-Befragung bei N = 208 Versorger*innen und Neuregistrierungsraten im Online-Programm) sowie die Erstellung einer Roadmap zur Implementierung von Online-Programmen in klassische Behandlungskontexte.

Ergebnisse Vorgestellt wird der derzeitige Projektstand im Rahmen der Projektphase I: N = 21 leitfadengestützten Interviews mit Behandler*innen wurden durchgeführt. Auf deren Basis werden N = 4 Infofilme entwickelt und evaluiert. Zielgruppenspezifische Verbreitungswege und -präferenzen für einzelne Leistungserbringergruppen wurden identifiziert. Weitere Schritte in Projektphase II und III werden dargestellt.

Fazit Zur Implementierung von selbsthilfestärkenden Online-Programmen in verschiedene Behandlungssettings sind spezifische Strategien erforderlich. Die entwickelte allgemeingültige Disseminations- und Implementierungsstrategie ist vielseitig anwendbar und trägt so zu einer besseren Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021