Einleitung Angesichts der demographischen Entwicklung und der alternden Bevölkerung scheint
das Internet das Potenzial zu haben, einen gesunden Lebensstil zu fördern und das
Management chronischer Krankheiten zu unterstützen. Ziel dieser Studie ist es, Faktoren
zu untersuchen, die einen Einfluss auf die Internetnutzung im höheren Lebensalter
haben.
Methoden Anhand einer bevölkerungsrepräsentativen telefonischen Befragung unter älteren Erwachsenen
im Alter von 75 Jahren und älter wurde eine Stichprobe von N = 999 Personen mittels
strukturierter klinischer Interviews untersucht und zur Internetnutzung befragt. Es
wurden deskriptive und interferenzstatistische Analysen sowie binäre logistische Regressionsanalysen
durchgeführt.
Ergebnisse Insgesamt nutzten 42,6% der Befragten das Internet, davon 56% für die Suche nach
gesundheitsbezogenen Informationen. Die Regressionsanalysen zeigten, dass die Internetnutzung
signifikant mit jüngerem Alter (OR 0,89, 95% CI 0,85-0,92), männlichen Geschlecht
(OR 2,84, 95% CI 2,02-4,00), einem höheren Bildungsniveau (OR 6,69, 95% CI 4,48-9,99),
einem größeren sozialen Netzwerk (OR 1.04, 95% CI 1.01-1.07), höherer gesundheitsbezogener
Lebensqualität (OR 1.02, 95% CI 1.00-1.03), geringeren depressiven Symptomen (OR 0.89,
95% CI 0.80-0.99) und höheren Raten an chronischer Erkrankungen (OR 1.12, 95% CI 1.04-1.21)
zusammenhängt.
Fazit Diese Studie liefert bevölkerungsrepräsentative Daten zur Internetnutzung im höheren
Alter in Deutschland. Menschen über 75 Jahre nutzen das Internet unter anderem zur
Suche nach gesundheitsbezogenen Informationen. Ein besseres Verständnis zu Einflussfaktoren
der Internetnutzung älterer Erwachsener, kann zur Entwicklung maßgeschneiderter Interventionen
und damit zur Verbesserung des Wohlbefindens älterer Erwachsener beitragen.